Israel Israel: Humana Milchunion räumt Mitverantwortung ein

Herford/dpa. - Irrtümlich seien die Chemiker von einer Überdosierung ausgegangen.«Wir übernehmen die Verantwortung für die falsche Deklaration», sagteVorstandssprecher Albert Große Frie. Humana werde eng mit denBehörden zusammenarbeiten, um zur Aufklärung beizutragen: «Wir habennichts zu verbergen.»
«Wir stehen hier vor einer einmaligen Verkettung unglücklicherUmstände und betonen ausdrücklich, dass es sich dabei um einenEinzelfall handelt, der keines unserer anderen Produkte betrifft»,sagte Große Frie. Betroffen sei Sojamilch, die Humana an denisraelischen Vertriebspartner Remedia geliefert habe.
Die verheerende Panne sei im Frühjahr 2003 bei der Entwicklungeines neuen Produkts passiert, das zwei Milchprodukte zusammenfassensollte. Dabei hätten die Chemiker auf Grund eines Rechenfehlers den«fatalen Irrtum» begangen, dass die Sojamilch bei Zugabe von VitaminB 1 eine Überdosis aufweisen würde. Ein externes Labor habe die Milchgetestet, jedoch nicht auf Vitamin B 1 geprüft. Das Unternehmen werdepersonelle Konsequenzen ziehen.
Die drei Babys waren nach dem Verzehr der Milch nach israelischenAngaben an Mangelerscheinungen erkrankt und gestorben. 20 weiteresind schwer erkrankt. Etwa 5000 Kinder wurden in den vergangenenMonaten mit dem Produkt ernährt.