Bisher stärkste Eruption Island: Vulkan bricht zum vierten Mal in vier Monaten aus
Seit Monaten bebt auf Island regelmäßig die Erde. Nun führten viele kleine Eruptionen zu einem erneuten Ausbruch des Vulkans bei Grindavik. Es ist bereits der vierte Ausbruch in den letzten vier Monaten.

Grindavik. - Der letzte Ausbruch ist erst knapp fünf Wochen her, nun sprudelt erneut rote Lava nahe des isländischen Küstenorts Grindavik aus der Erde. Am Samstagabend wurde erneut eine starke Eruption gemessen. Diese riss zwischen Stora Skogfell und Hagafekll auf der Reykjanes-Halbinsel einen 3,5 Kilometer langen Spalt in die Erde. Die austretende Lava und der Rauch sind hochgefährlich. Die Polizei rief den Ausnahmezustand aus.
Die leuchtend rote Eruption war sogar deutlich von der nordöstlich gelegenen Hauptstadt Reykjavík zu sehen, wie Fotos auf der Website des Senders RUV zeigten. Die Touristenattraktion Blaue Lagune, in der sich am Samstagabend knapp 700 Menschen befanden, wurde umgehend evakuiert.
Mehr zu Vulkanen: Supervulkan bei Neapel: Ausbruch könnte Folgen für ganz Europa haben
Vulkanausbruch bei Island: Bewohner aus Grindavík erneut evakuiert
Nach der Eruption von vor knapp fünf Wochen waren bereits ein paar Hundert Bewohner wieder in ihre Häuser nach Grindavík zurückgekehrt. Diese wurden nun sicherheitshalber aus dem Ort evakuiert. Für die Menschen bestehe momentan keine Gefahr, hieß es.
Gegenüber dem Sender RUV bestätigte Einar Hjörleifsson vom isländischen Wetterdienst aber, dass eine Fernwärmeleitung durch den Ausbruch gefährdet sei: "Wenn die Aktivität nicht weiter abnimmt und der Lavastrom nicht aufhört, sollte er in den nächsten Stunden die Leitung erreichen."

Vulkanausbruch auf Island: Wird erneut die Fernwärmeversorgung unterbrochen?
Eigens errichtete Deiche würden die Lava aktuell aufhalten und umleiten. Bei einem Ausbruch im Februar war die Fernwärmeversorgung für mehr als 20 000 Menschen unterbrochen worden, nachdem Lavaströme Straßen und Pipelines zerstört hatten.
Laut Experten bestand das Erdbeben aus knapp 80 kleinerem Eruptionen. Nach ersten Auswertungen von Luftbildern wird davon ausgegangen, dass es sich bei der Eruption um die bislang stärkste der vergangenen vier Monate handelt.