Internet Internet: Blogger Robin Meyer-Lucht tot aufgefunden
Berlin/dapd. - Der Blogger war für dasUnternehmen tätig. Meyer-Lucht war 2009 für den von ihm initiiertenAutorenblog «Carta» mit dem Grimme Online Award ausgezeichnetworden. Als Strategieberater gründete und leitete er das BerlinInstitute für Medienökonomie und digitale Medienwirtschaft. DieInternetgemeinde, Medienmacher und Medienwissenschaftler zeigtensich entsetzt.
Meyer-Lucht hatte in Hamburg, London und Berlin Wirtschafts-,Medien- und Sozialwissenschaften studiert und an der Universität St.Gallen seine Doktorarbeit geschrieben. Als Autor schrieb er unteranderem für das Nachrichtenportal «Spiegel Online». Sein BerlinInstitute berät Medienunternehmen auf dem digitalen Geschäftsfeld.Zuletzt arbeitete Meyer-Lucht auch für die PR-Abteilung desMobilfunkkonzerns E-Plus.
Auf seinem Blog «Carta» teilten Weggefährten mit, dass manMeyer-Lucht, nachdem er in den vergangenen Tagen über das Internetgesucht worden sei, nun tot aufgefunden habe. «Sein früher Todbestürzt uns», hieß es auf der Internetseite. Zu Todesursache und-zeitpunkt wurden keine Angaben gemacht. Nach Angaben des BloggersChristoph Kappes und Vertrauten Meyer-Luchts starb er «vor einigenTagen».
Für mehr Transparenz bei der Gebührenverwendung
Der Leiter des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik,Lutz Hachmeister, würdigte Meyer-Lucht als einen großenMedienblogger. Kaum jemand anders sei so vorbehaltlos mit demInternet umgegangen wie Meyer-Lucht, sagte er der Nachrichtenagenturdapd in Berlin. Er habe besonders die bisherige Struktur desöffentlich-rechtlichen Rundfunks aufbrechen wollen und mehrTransparenz bei der Gebührenverwendung verlangt.
Meyer-Lucht und Hachmeister hatten auf mehreren Ebenenzusammengearbeitet. «Er hat in der Regel jeden Tag getwittert»,sagte Hachmeister. Sein letzter Eintrag sei bereits mehrere Tagealt.
Die Medienwissenschaftlerin Miriam Meckel zeigte sich bestürzt.Meyer-Lucht habe sich nicht gescheut zu provozieren und sei dennochnie ideologisch gewesen, sagte die Lebensgefährtin derFernsehmoderatorin Anne Will der dapd. «In der deutschenInternetszene war er damit eine Ausnahmeerscheinung, die dieBegeisterung für die digitale Vernetzung mit dem kritischen Blickdes Wissenschaftlers verbinden konnte.» Seine Stimme werde «imGewirr unserer digitalen Diskurse» fehlen.
Der Kölner Medienunternehmer Konstantin Neven DuMont teilte aufseiner Facebook-Seite mit: «Für mich ist es unfassbar, dass RobinMeyer-Lucht so plötzlich gestorben ist. Die Gespräche mit ihm habeich immer geschätzt.»