Weltkriegsmunition Innenministerium: Verstärkte Kampfmittelsuche ein Erfolg
In Oranienburg liegen vermutlich noch zig Weltkriegsblindgänger im Boden. Ein Modellversuch zeigt: Die systematische Suche und mehr Befugnisse für die Kampfmittelbeseitigung helfen bei der Beräumung.

Oranienburg - Die verstärkte Suche nach Kampfmitteln in Oranienburg ist nach Ansicht des Brandenburger Innenministeriums ein voller Erfolg. Die Arbeit des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sei noch effizienter gestaltet worden, sagte Innenministerin Katrin Lange (SPD). Fünf Jahre wurde in Oranienburg verstärkt gesucht und der Kampfmittelbeseitigung erweiterte Befugnisse erteilt.
Konkret habe man systematisch nach Bomben und alter Munition gesucht. Sonst sei eine anlassbezogene Suche etwa bei Bauarbeiten üblich. Die systematische Suche habe nun dazu geführt, dass großflächige Gebiete von Oranienburg künftig nicht mehr unter Kampfmittelverdacht stünden, hieß es in der Mitteilung des Innenministeriums.
Bundesweit sei keine Region bekannt, die derartig durch Bomben mit chemischen Langzeitzündern belastet sei wie Oranienburg, sagte ein Ministeriumssprecher. Im Zweiten Weltkrieg war unter anderem wegen besonderer Bodenverhältnisse in Oranienburg ein Großteil der Bomben nicht explodiert, sodass eine hohe Zahl an Blindgängern im Boden vermutet wird.
Brandenburg führt bundesweit die Liste der Kampfmittelverdachtsflächen an. Aktuell stehen circa 580.000 Hektar der Landesfläche unter Kampfmittelverdacht. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) bearbeitete im vergangenen Jahr bis Ende November über 4.300 Anfragen von Grundstückseigentümern und wurde zu fast 2.200 Zufallsfunden gerufen.