Influenza A Influenza A: 17-jähriges Mädchen stirbt an Grippe

Leer/Marburg/dpa. - In Niedersachsen ist ein 17 Jahre altes Mädchen an den Folgen der Grippe (Influenza A) gestorben. Das bestätigte am Donnerstag ein Sprecher des Kreises Leer in Ostfriesland. Das Kreisgesundheitsamt warnte davor, Grippeinfektionen bei Jugendlichen zu unterschätzen. Wie viele Grippetote es in Deutschland in diesem Jahr bereits gegeben hat, ist nicht bekannt. Pro Jahr sterben nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) zwischen 5000 und 8000 Menschen infolge der Influenza. Bei der schweren Grippewelle im vergangenen Jahr seien es sogar rund 16 000 gewesen, sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher.
Das Mädchen aus Leer war Ende vergangener Woche erkrankt und am Mittwoch in einem Krankenhaus gestorben. Ob es eine Vorerkrankung gab, müssten weitere Untersuchungen klären, sagte der Kreissprecher. Gefährlich seien auch Grippe-Begleiterkrankungen wie Entzündungen von Herzmuskeln oder Lungen.
Der Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) wies darauf hin, dass die Grippe bei Kindern in den USA in diesem Jahr häufig ohne deutliche Symptome verlaufen sei. Anzeichen seien oft nicht oder zu spät erkannt worden. In den USA würden derzeit 93 Todesfälle bei Kindern im Zusammenhang mit Grippe untersucht. Die Ständige Impfkommission empfehle die Grippeimpfung für alle Kinder mit einer Grunderkrankung wie etwa Asthma, Diabetes oder Herzleiden.
Eine Grippewelle ist in Deutschland derzeit nicht in Sicht. Das Influenzavirus zirkuliere zwar, «aber die Erkrankungshäufigkeit ist ganz, ganz niedrig», sagte Andrea Grüber von der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Donnerstag in Marburg. Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern tritt den Daten der AGI zufolge vor allem ein Influenza-A-Virus vom Typ Fujian auf.
Die Zahl der nachgewiesenen Grippefälle sei in der vergangenen Woche leicht gestiegen, berichtete Grüber. Die Zunahme führen die Experten der Arbeitsgemeinschaft jedoch vor allem darauf zurück, dass Ärzte in ganz Deutschland deutlich mehr Proben ihrer Patienten zur Untersuchung ins Labor geschickt haben. Dort wird analysiert, ob sich die Kranken tatsächlich mit dem gefährlichen Influenza-Erreger angesteckt haben oder lediglich an einem grippalen Infekt leiden. In der ersten Januarwoche gingen nach Grübers Darstellung 40 Proben ein, zwei Wochen später lag die Zahl bereits bei 204.
Eine Grippeimpfung sei nach wie vor auch für Erwachsene sinnvoll, sagte Grüber - besonders für Menschen über 60, chronisch Kranke und medizinisches Personal. Wann eine Grippewelle auf Deutschland zurollen könnte, ist nach AGI-Darstellung derzeit völlig unklar. «Wir müssen abwarten, was passiert.» Im Ausland sei die Zahl der Grippefälle bereits rückläufig.
