Kriminalität Immer mehr Angriffe gegen Polizei und Rettungsdienste
Immer häufiger werden Polizisten und Rettungskräfte Ziele von Angriffen. Das Innenministerium hält diese Entwicklung für bedenklich. Wie ist die Verrohung zu erklären?
Magdeburg - Die Zahl der Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte ist zuletzt in Sachsen-Anhalt deutlich gestiegen. 2022 seien rund 1175 körperliche Angriffe auf Polizisten registriert worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage. Im Vorjahr waren es etwa 1040. 2020 waren es ähnlich viele. Aufgeschlüsselt nach Delikten waren Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte besonders häufig, gefolgt von tätlichen Angriffen und Bedrohungen.
„Polizeivollzugsbeamte sind aufgrund ihrer Aufgabenbereiche am häufigsten von Gewalt betroffen“, erklärte der Sprecher des Innenministeriums. Die Zahl der Widerstandsdelikte gegenüber Polizeibeamten steige seit Jahren stetig an. „Die bisher für das Jahr 2023 erfassten Fallzahlen lassen auch in dem Jahr einen weiter steigenden Trend erwarten.“ Dieser Trend sei „besorgniserregend und zu verurteilen“.
Auch gesamtgesellschaftliche Entwicklungen in Bezug auf grundlegende Wertvorstellungen hätten Einfluss auf Einsatzverläufe der Polizei, betonte der Sprecher. Weiter führte er diese Entwicklungen nicht aus. Aber auch einzelfallbezogene Faktoren wie der Konsum von Alkohol oder Drogen spielten eine Rolle. Insbesondere letztere führten zu einer gesenkten Hemmschwelle gegenüber der Polizei.
Auch Angriffe gegen Rettungskräfte häuften sich. Die Zahlen des Innenministeriums zeigten sowohl bei der Feuerwehr als auch Rettungssanitätern einen Anstieg - verglichen mit den Angriffen auf Polizisten jedoch auf niedrigem Niveau. Beispielsweise kam es 2022 zu 20 Angriffen auf Einsatzkräfte der Feuerwehr.