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Archäologische Sensation Im Geiseltal ausgegraben - Forscher ordnen Vogelschädel zu

In einem ehemaligen Tagebaugebiet im Süden Sachsen-Anhalts wird ein Schädelfossil gefunden. Jetzt steht fest, worum es sich genau handelt. Weltweit ist es das zweite Exponat seiner Art.

Von dpa 22.01.2025, 13:29
Fälschlicherweise als Krokodilschädel identifiziert, gibt es nun Gewissheit über ein Schädelfossil in der Geiseltalsammlung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Es ist das eines Diatryma-Laufvogels. Der weltweit zweite vollständig erhaltene Schädel befindet sich im American Museum of Natural History in den USA.
Fälschlicherweise als Krokodilschädel identifiziert, gibt es nun Gewissheit über ein Schädelfossil in der Geiseltalsammlung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Es ist das eines Diatryma-Laufvogels. Der weltweit zweite vollständig erhaltene Schädel befindet sich im American Museum of Natural History in den USA. Markus Scholz/Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg/dpa

Halle - Forscher haben einen in der sogenannten Geiseltalsammlung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg befindlichen Schädel jetzt als den eines ausgestorbenen, flugunfähigen Riesenvogels identifiziert. Ein ähnliches Schädelfossil des etwa 1,40 Meter großen Diatryma-Laufvogels gebe es weltweit nur noch in den USA, teilte die Universität in Halle mit. Der Vogel sei vor etwa 45 Millionen Jahren durch das Geiseltal im Süden Sachsen-Anhalts gestreift. In der Region nahe Halle wurde bis 1993 Braunkohle abgebaut. 

Das Diatryma-Fossil war in den 1950er Jahren dort ausgegraben und fälschlicherweise als Krokodilschädel in die Sammlung gewandert, wie es hieß. Ein Präparator am Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Hochschule sei vor einigen Jahren zufällig auf das Exponat gestoßen und habe die falsche Zuordnung erkannt. Nach umfangreichen Untersuchungen und der Restaurierung bestätigten Experten des Senckenberg Forschungsinstitutes und Naturmuseums Frankfurt nun, dass es sich um einen Diatryma-Schädel handelt. Das zweite bekannte Fossil dieser Art befindet sich den Angaben zufolge im American Museum of Natural History in New York City.

Die als nationales Kulturgut geschützte Geiseltalsammlung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg umfasst rund 50.000 Objekte, 40 davon stammen von dem riesigen Laufvogel. Das lasse darauf schließen, dass er wohl „eher ein seltener Gast“ im Geiseltal gewesen sei, hieß es.