Urlaub an der Ostsee Schneller nach Usedom: Swine-Tunnel öffnet noch im Juni
Polen hat in wenigen Jahren einen Tunnel zur Insel Usedom gebaut. Der ist nun fertig - und soll in Kürze in Betrieb gehen. Eine Alternative für viele Besucher der Kaiserbäder, meint die IHK Neubrandenburg.

Heringsdorf/Swinemünde - Besucher der Ostsee-Insel Usedom haben in diesem Sommer eine Alternative. Nach rund zwei Jahren Bauzeit soll der Swine-Tunnel in Swinemünde (Swinoujscie) bis Ende Juni den Betrieb aufnehmen, wie Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das hätten Gespräche mit Verantwortlichen auf polnischer Seite ergeben.
Der Tunnel sei baulich fertig. Es fehle nur die Betriebsgenehmigung aus Warschau, mit der in den nächsten zwei bis drei Wochen gerechnet werde. „Das war insgesamt eine beeindruckend kurze Bauzeit“, sagte Haasch. Der Tunnel ist rund 1,8 Kilometer lang, kostete mehr als 200 Millionen Euro, wobei die EU den Großteil zusteuerte, und soll vor allem die längeren Fährfahrten über die Swine ersetzen.
Urlaub auf Usedom: Weg über Polen ist länger aber womöglich schneller
Damit könnten etwa Autofahrer aus Berlin statt der 240 Kilometer langen Route westlich vom Stettiner Haff auf deutscher Seite, die Route auf der Autobahn 11 über Stettin (Szczecin) und Swinemünde in die Kaiserbäder um Heringsdorf wählen.
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Die Route östlich vom Stettiner Haff ist 20 Kilometer länger, führt aber länger über Autobahnen. Urlauber aus den anderen ostdeutschen Bundesländern kommen traditionell oft an die Ostsee, viele nutzen jetzt schon die A11 von Berlin nach Norden und auf Deutschlands zweitgrößte Insel.
Neuer Tunnel nach Usedom: Aufschwung für Wirtschaft und Tourismus?
Man müsse nach der Tunnelinbetriebnahme aber auch mit mehr Individualverkehr rechnen. Urlauber von der Insel Usedom, wie aus Zinnowitz, werden weiter ins Land an die polnische Ostseeküste fahren und umgekehrt. Kaum Probleme befürchten die Verantwortlichen beim Güterverkehr, da es weiter Tonnagegrenzen für Lastwagen geben soll.
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Die IHK vertritt die Interessen von rund 25.000 Firmen im Osten von MV und ist für deutsch-polnische Wirtschaftsbeziehungen im Nordosten zuständig. Dazu gehört auch der Ausbau der Metropolregion Stettin auf beiden Seiten der Grenze, zusammen mit Brandenburg.