1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Stahlindustrie: IG Metall wehrt sich gegen mögliche Salzgitter-Übernahme

Stahlindustrie IG Metall wehrt sich gegen mögliche Salzgitter-Übernahme

Der Stahlkonzern könnte von seinem zweitgrößten Aktionär übernommen werden. Betriebsrat und Gewerkschaft machen dagegen nun mobil. Hilfe erhoffen sie sich vor allem vom Land Niedersachsen.

Von dpa 14.11.2024, 12:53
Der Großaktionär Papenburg erwägt eine Übernahme der Salzgitter AG. IG Metall und Betriebsrat lehnen das strickt ab. (Archivbild)
Der Großaktionär Papenburg erwägt eine Übernahme der Salzgitter AG. IG Metall und Betriebsrat lehnen das strickt ab. (Archivbild) Julian Stratenschulte/dpa

Salzgitter - Die IG Metall wehrt sich gegen eine mögliche Übernahme des Stahlkonzerns Salzgitter durch die Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling. Das Unternehmen müsse seine Eigenständigkeit behalten, fordert die Gewerkschaft auf Flugblättern, die an den Standorten des Stahlkochers verteilt wurden. Die Gewerkschaft befürchtet massive Auswirkungen auf die Beschäftigung, sollte der Stahlkonzern seine Unabhängigkeit verlieren.

„Wir brauchen keine Bündelung von Macht und Kontrolle in den Händen eines Konsortiums von zwei großen privaten Anteilseignern“, erklärte IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban auf dem Flugblatt, das der dpa vorliegt. Urban ist auch Vizechef des Salzgitter-Aufsichtsrats. Konzernbetriebsratschef Hasan Cakir bezeichnete es als „irrsinnig“, die Eigenständigkeit der Salzgitter AG aufzugeben. Das müsse die Landesregierung verhindern, fordert die Gewerkschaft. Das Land Niedersachsen ist bisher mit 26,5 Prozent größter Anteilseigner des Stahlkonzerns.

Großaktionär erwägt Übernahmeangebot

Die Salzgitter AG hatte am Montag mitgeteilt, dass die GP Günter Papenburg AG zusammen mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG ein Übernahmeangebot erwäge. Details sind noch offen. Papenburg ist mit 25,1 Prozent bereits zweitgrößter Anteilseigner. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hatte danach Gespräche angekündigt. Aus Sicht des Landes sehe man aber keinen Bedarf, die Anteilsverhältnisse zu verändern, fügte der SPD-Politiker hinzu.

Das Unternehmen selbst hat sich bisher noch nicht konkret zu dem Vorstoß geäußert. „Sollte es zu einem solchen Angebot kommen, würden Vorstand und Aufsichtsrat selbstverständlich im Rahmen ihrer gesetzlichen Pflichten eine begründete Stellungnahme dazu abgeben“, sagte Konzernchef Gunnar Groebler am Montag bei der Vorlage der endgültigen Neunmonatszahlen in Salzgitter.