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Filmproduktion Hubertus Heil: Babelsberg muss wettbewerbsfähig bleiben

Nach Krisen und Streiks ist das Filmstudio Babelsberg als internationale Produktionsstätte angeschlagen. Bundesarbeitsminister Heil setzt auch auf Steueranreize.

Von dpa 22.08.2024, 15:01
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat das Studio Babelsberg besucht. (Archivbild)
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat das Studio Babelsberg besucht. (Archivbild) Soeren Stache/dpa

Potsdam - Für eine Unterstützung des Filmstudios Babelsberg setzt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil auch auf steuerliche Anreize bei der Filmförderung in Deutschland. „Wir müssen gucken, dass wir in der Konkurrenz zu anderen Standorten auch mit den Studios Babelsberg in Europa und der Welt tatsächlich wettbewerbsfähig bleiben“, sagte der SPD-Politiker während eines Besuches der Studios mit Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD). 

Aushängeschild für deutsche Filmwirtschaft

Babelsberg sei „ein großes Stück deutscher Geschichte, aber eben auch Zukunft“, so Heil. Seit 1912 entstanden dort Produktionen wie „Metropolis“ von Fritz Lang, „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich, „Die Mörder sind unter uns“ mit Hildegard Knef oder in der jüngeren Vergangenheit Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ und der vierte Teil der „Matrix Resurrections“ mit Keanu Reeves. 

„Babelsberg ist ein Aushängeschild für die gesamte Republik, für die deutsche Filmwirtschaft“, sagte Heil. „Das ist ein Wirtschaftsfaktor für die Region, aber weit darüber hinaus ist es auch von nationaler Bedeutung.“

Hebel für Investitionen

Der Minister bezeichnete das von der Bundesregierung geplante Modell mit Steueranreizen wie in anderen Ländern einen „möglicherweise größeren Hebel für Investitionen“ gegenüber der bisherigen Filmförderung. Das Geld sei nicht verschenkt, sondern vernünftig eingesetzt, weil die volkswirtschaftliche Wertschöpfung in Deutschland für Arbeitsplätze und Standort unerlässlich sei - neben der kulturellen Bedeutung, die ihm und Schüle genauso am Herzen liege.

Nach Plänen des Bundes sollen Filmschaffende künftig bis zu 30 Prozent ihrer Produktionskosten steuerlich absetzen können. Über eine Investitionsverpflichtung sollen zudem mindestens 20 Prozent der Einnahmen wieder in hiesige Produktionen fließen.

Zukunft davon abhängig

Eike Wolf, Leiter des Studiobetriebs in Babelsberg, verwies darauf, dass allein mit zwei, drei größeren Produktionen bis zu 4.000 Jobs geschafft werden könnten. Hinzu kämen gesamtwirtschaftliche Effekte. Nach einem größeren Projekt mit Regisseur Wes Anderson sei es im zweiten Halbjahr mit einigen kleineren Produktionen „zu ruhig aus unserer Sicht“.

Ein System mit steuerlichen Anreizen könne bewirken, dass Babelsberg „international, insbesondere auch in Europa, wieder wettbewerbsfähig ist“, sagte Wolf. „Davon wird auch unsere Zukunft abhängig sein.“ Seit den Plänen der Bundesregierung sei „das Interesse in Hollywood wieder sehr groß da“.