Trainersuche beim HSV HSV lässt sich Zeit: Polzin gegen Darmstadt Trainer
Nach dem Sieg in Karlsruhe macht der HSV erst einmal weiter wie zuvor. Gegen Darmstadt sitzt erneut Merlin Polzin auf der Trainerbank. Und dann?
Hamburg - Der Hamburger SV lässt sich bei der Trainersuche Zeit und setzt erst einmal weiter auf Interimscoach Merlin Polzin. Der 34-Jährige wird auch im Heimspiel gegen Darmstadt 98 am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) auf der Bank der Hanseaten sitzen.
Polzin betreut den HSV seit der Entlassung von Steffen Baumgart, von dem sich die Norddeutschen vor rund einer Woche getrennt hatten. Am Sonntag gelang dem HSV unter Polzin ein 3:1 beim Karlsruher SC.
Mannschaft wirkt befreit
Am Montag nach dem Training verkündete Sportvorstand Stefan Kuntz Polzins Job-Verlängerung mindestens bis zum Wochenende. „Ich habe bei der Mannschaft eine Befreiung gemerkt. Wir wollen diesen Schwung bis zum Wochenende nicht unterbrechen. Merlin wird mit seinem Team auch das Heimspiel machen“, sagte der Europameister von 1996. Das habe er Polzin bereits unmittelbar nach dem Spiel in Karlsruhe gesagt.
„Ich wollte es gleich klären, weil die Wirkung dann viel höher ist, als wenn man erst zwei Nächte darüber schlafen muss und viermal mit anderen telefoniert. Merlin hat es sich verdient“, sagte Kuntz. „Ich habe in der Kabine eine Freude und Erleichterung in der Mannschaft gespürt. Er und sein Team haben sich diese Entscheidung verdient.“
Polzin oder Labbadia?
Eigentlich war für diese Woche die Vorstellung von Bruno Labbadia als Baumgart-Nachfolger erwartet worden. Mit dem 58-Jährigen, der den HSV bereits zweimal trainiert hat, sollen auch schon Gespräche geführt worden sein.
Durch den Erfolg in Karlsruhe und den damit verbundenen Sprung auf Platz zwei gewinnen die Verantwortlichen aber etwas Zeit. Zeit, die am Ende auch zu einer dauerhaften Beförderung von Polzin führen kann. „Na klar: Ich hab' Bock, weiter mit den Jungs erfolgreich zu sein“, hatte Polzin selbst nach dem Sieg beim KSC mit Blick auf ein längeres Engagement als Chefcoach gesagt.
Kuntz wird die weitere Entwicklung in dieser Woche genau beobachten und parallel viele Gespräche führen. „Aktuell ist alles noch ein Prüfungsprozess, den wir im Hintergrund führen und für den ich gar nichts ausschließe“, sagte der Sportvorstand.