«Horrorszenarien» an deutschen Schulen «Horrorszenarien» an deutschen Schulen: 14-Jähriger in Oberbayern von Mitschülern gequält

München/Hannover/ddp. - Die bayerische Staatsregierungzeigte sich besorgt über die Vorgänge.
Für den 14-Jährigen wurden die Pausen der Polizei zufolge zum«Horrorszenario». Bei den Prügelorgien versuchten seine 15-jährigenPeiniger unter anderem, den Kopf des Mitschülers in diePissoirschüssel zu stecken.Die Attacken kamen erst ans Licht, alseiner der Mitschüler seinem Opfer Ende Januar im Schulhof beideFäuste in den Bauch rammte und der Junge bewusstlos zusammenbrach.Die Schulleitung verständigte daraufhin die Polizei. Bei derDurchsuchung der Wohnungen der Mitschüler fanden die Beamten dasFilmmaterial, das auf eine CD gebrannt worden war.
Im niedersächsischen Hildesheim weitet die Staatsanwaltschaft ihreErmittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung auf die gesamtebetroffene Schulklasse aus. Der Anfangsverdacht gegen Lehrer derBerufsschule erhärtete sich bislang nicht. Am Montag hatte diePolizei die Schulklasse zu einer Zeugenvernehmung abgeführt. DieSchüler sollen tatenlos zugesehen haben, wie vier Jugendliche überMonate hinweg einen 17-jährigen Mitschüler schwer misshandelt unddessen mit Wundmalen übersäten Körper mit einer Videokamera gefilmthaben. Der Film sollte im Internet verkauft werden. Die vierJugendlichen haben die Taten gestanden. Sie sitzen inUntersuchungshaft.
Das Kultusministerium in Hannover kündigte einen Erlass an, derdie Schulen zur Erarbeitung eines Sicherheitskonzeptes auffordert.Dieser solle «schnellstmöglich» in Kraft treten. Die Maßnahmen fürmehr Sicherheit könnten von zusätzlicher Beleuchtung dunkler Ecken inGebäuden bis hin zu Kameraüberwachung reichen. Minister Busemannbetonte allerdings, dass die Schulen nicht in Hochsicherheitstrakteverwandelt werden dürften. Im Mittelpunkt müsse die verstärkteBetreuung von Schülern durch Sozialpädagogen stehen.
Das bayerische Kultusministerium appellierte an alle Schüler imFreistaat, sich sofort an einen Lehrer zu wenden, wenn sie vonAttacken auf einen Mitschüler etwas mitbekommen sollten.EineMinisteriumssprecherin wertete die Attacken «in diesen Ausmaßen» alsEinzelfall. Sie betonte zugleich, an Bayerns Schulen gebe es seitJahren eine «breite Palette» an Maßnahmen zur Gewaltprävention.

