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Horrorfilm "Heilstätten" Horrorfilm "Heilstätten": Beelitz warnt Grusel-Touristen

04.01.2018, 15:09
Die Beelitz-Heilstätten sind ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von ca. 200 Hektar.
Die Beelitz-Heilstätten sind ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von ca. 200 Hektar. dpa-Zentralbild

Beelitz - Anlässlich des bevorstehenden Kinostarts des Horrorfilms „Heilstätten“ hat die Stadt Beelitz (Potsdam-Mittelmark) vor einem neuen Grusel-Tourismus auf dem Gelände der alten Beelitzer Heilstätten gewarnt.

„Wir sind heilfroh, dass der Grusel- und Partytourismus, der uns allen bis vor wenigen Jahren noch das Leben schwer gemacht hatte, durch das entschiedene Vorgehen der Polizei und die Entwicklung der Heilstätten beendet werden konnte“, betonte Bürgermeister Bernhard Knuth (parteilos) am Donnerstag in einer Mitteilung. Gruselfans, die sich nachts heimlich auf das Gelände der Beelitzer Heilstätten schleichen wollten, müssten mit Anzeigen und entsprechenden Strafen rechnen.

In sozialen Netzwerken gebe es bereits Verabredungen, den Kinobesuch mit einem nächtlichen Streifzug über den vermeintlichen Drehort zu verbinden, warnte Knuth. Tatsächlich wurde der Film aber nördlich von Berlin in der Heilstätte Grabowsee bei Oranienburg gedreht. Allerdings gibt es in dem Film Verweise auf Beelitz - so auf den „Rosa Riese“ genannten Frauenmörder, der Anfang der 1990er Jahre in der Region fünf Frauen und ein Baby ermordet hatte.

Beelitz-Heilstätten: Seit zehn Jahren Ziel von Jugendlichen

Vor etwa zehn Jahren seien die teils verfallenen Gebäude des Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Sanatoriums Ziel von abenteuerlustigen Jugendlichen und Plünderern gewesen, berichtete Stadtsprecher Thomas Lähns. Heimliche Streifzüge durch die malerischen Ruinen seien gefährlich, warnte er. Einige Gruselfans hätten sich dort verletzt und ein Jugendlicher sei bei einem Sturz aus einem Fenster ums Leben gekommen.

Auf einem großen Teil des 200 Hektar großen Geländes mit 65 Gebäuden hätten Investoren inzwischen neue Möglichkeiten geschaffen, sagte Lähns. So wurde im Jahr 2015 der Baumkronenpfad eröffnet, der auch in die Landesgartenschau 2022 einbezogen werden soll. Daneben wurden Gebäude zu Wohnungen umgebaut. Auch der Landkreis plane dort einen Verwaltungssitz mit 550 Mitarbeitern, berichtete Lähns. Und auf einem Viertel des Geländes mit rund 50 Hektar solle in den kommenden zehn Jahren ein ganz neuer Stadtteil mit Wohnungen, Geschäften und sozialen Einrichtungen entstehen. (dpa)