Hessen Hessen: Festnahmen nach Schießerei vor einer Eisdiele

Rüsselsheim/Darmstadt/dpa. - Ein dritter, schwer verletzter Verdächtiger, stehe ebenfalls unterAufsicht der Polizei, sagte der Sprecher der StaatsanwaltschaftDarmstadt, Ger Neuber, am Mittwoch. Unklar war zunächst, ob dieErmittler die Männer als mutmaßliche Täter einstufen, oder ob es sichum Personen aus dem Umfeld handelt. Zum Motiv wurde nichts bekannt.Weitere Einzelheiten sollen am Nachmittag bekanntgegeben werden.
Bei der Schießerei waren am Dienstagabend gegen 20.00 Uhr in einemEiscafé in der Rüsselsheimer Fußgängerzone zwei jüngere türkischeMänner und eine ältere Griechin getötet worden, ein weiterer Türkewurde schwer verletzt und schwebte am Mittwoch weiter inLebensgefahr. «Die Frau war völlig unbeteiligt und wurde durch einenQuerschläger getroffen», sagte Neuber. Experten der Spurensicherunguntersuchten den Tatort vor der Eisdiele in der Fußgängerzone auch amMorgen.
Der Tathergang war nach Polizeiangaben auch am Mittwoch weitgehendunklar. Fest stand lediglich, das die Schüsse vor dem Café abgefeuertwurden. Dort starben zwei Männer. Ob die vermutlich vier Täter, dieZeugen als «südländisch aussehend» beschrieben, das Lokal betraten,ist nach den Worten eines Polizeisprechers hingegen nicht bekannt. Inder Eisdiele wurden die Frau und das ins Lebensgefahr schwebendeOpfer von Kugeln getroffen.
Die Bluttat in der Nähe des Rüsselsheimer Bahnhofs war vonmehreren Gäste beobachtet worden. Nach Zeugenaussagen benutzten dieTäter neben den Schusswaffen auch ein Messer.
Hinweise auf einen möglichen Mafia-Mord gab es nach erstenErkenntnissen nicht. «Wir haben dazu bisher null Hinweise», sagte einBeamter des Innenministeriums in Wiesbaden. Ob es sich umorganisierte Kriminalität handelt, konnten die Ermittler noch nichtbeurteilen. Sie vermuteten aber, dass die Täter einen kaltblütigenMordanschlag ausführten. Die Opfer waren unbewaffnet.
Die Polizei hatte die ganze Nacht über mit Hochdruck nach denTätern gefahndet. Dabei kam auch ein Hubschrauber mit Wärmebildkamerazum Einsatz. Ein Polizeisprecher sagte: «Wir suchen das kompletteRhein-Main-Gebiet solange ab, bis wir wissen: Die Täter sind nicht indiesem Gebiet.»