2. Bundesliga Herthas Leistner soll gegen Fürth die Kapitänsbinde tragen
Bisher trug Marco Richter die Kapitänsbinde bei Hertha in dieser Saison, doch der ist jetzt gewechselt. Sein Nachfolger in spe will sich auch von einer Verletzung nicht abhalten lassen.
Berlin - Auch mit gebrochener Nase: Hertha-Abwehrspieler Toni Leistner soll gegen die SpVgg Greuther Fürth erstmals die Kapitänsbinde der Berliner tragen. „Kapitän ist, wenn er kann, Toni“, sagte Trainer Pal Dardai am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor der Partie am Samstag (13.00 Uhr/Sky). „Er hat nicht nur das Alter und die Erfahrung dafür, sondern ist als Typ und Mensch hier so angekommen, als wäre er seit 20 Jahren hier.“ Leistner hatte sich beim Spiel gegen den Hamburger SV am Samstagabend das Nasenbein gebrochen und musste anschließend operiert werden.
Für den Abwehrspieler kein Grund zur Schonung. „Ich will auf jeden Fall spielen“, betonte der 33-Jährige gegenüber dem „Kicker“ (Donnerstag). Aktuell werde ihm eine Schutzmaske angepasst. „Bei ihm kann das auch passieren, dass er nach ein paar Minuten die Maske wegschmeißt und einfach weiterspielt“, sagte Dardai. „Großen Respekt, dass er mit so einer Sache gleich sagt, ich will spielen.“
Dardai nannte den 33-jährigen Abwehrspieler einen „Teamplayer“. „Er hat auch diesen Respekt von den Jungs, das hat man sofort gespürt.“ Nach seiner Verpflichtung im Juli hatte Leistners Union-Vergangenheit vorerst für Kontroversen unter einigen Hertha-Fans gesorgt. Damals hatten Unbekannte ihn auf einem Plakat vor dem Trainingsgelände in Berlin beschimpft. Mit seinem großen Einsatz ist Leistner aber inzwischen auch bei vielen Anhängern beliebt.
Leistner folgt auf Offensivspieler Marco Richter, der die Hertha am Dienstag in Richtung Mainz verlassen hat. „Ehrlicherweise haben die Gespräche über das Kapitänsamt nicht so richtig stattgefunden. Beim ersten Testspiel hing die Binde an meinem Platz und Pal hat gesagt: „Du bist jetzt erstmal Kapitän“. Ich hatte natürlich nichts einzuwenden“, sagte Richter Sky.
Sein Abgang hatte beim Berliner Anhang für Enttäuschung gesorgt. „Ich kann die Fans verstehen. Das ist ein Abschied, der fällt immer schwer.“ Zuletzt sei es nicht einfach gewesen. „Es ist schwierig, Leistung auf den Platz zu kriegen, wenn es so unruhig ist. Jeden Tag ist irgendetwas passiert, hat ein Wechsel stattgefunden oder auch nicht“, sagte der 25-Jährige.