Henne Emma hat Entenküken auf ihre Laute geprägt

Altheim - Das Huhn Emma, das in Baden-Württemberg mehrere Entenküken ausgebrütet hat, hat sie nach Einschätzung eines Experten vor dem Schlüpfen auf seine eigenen Laute geprägt.
„In den letzten Tagen vor dem Schlupf tauschen die Tiere ihre Laute miteinander aus”, sagte Marko Legler, Mitarbeiter am Klinikum für Heimtiere, Reptilien und Vögel in Hannover. „Sie haben somit einen Familiencode.”
Im Fall der von Huhn Emma ausgebrüteten vier Laufentenküken in Altheim bei Biberach sei das sicher ähnlich gewesen. „Die Küken wurden auf die Laute vom Huhn hin geprägt und erkennen sie als Mutter an”. Später erkennen sie demnach auch die anderen Laute des Muttertiers, die jeweils andere Bedeutungen wie beispielsweise „vor etwas Warnen” haben. „Wenn also das Huhn einen bestimmten Laut von sich gibt, dann wissen die Küken: „Aha, ich muss los.”” Gackern statt Quaken werden sie deswegen allerdings später nicht.
Denn Verhaltensweisen werden Legler zufolge auch bei Tieren vererbt. „So wird zum Beispiel eine Ente immer ins Wasser springen, nicht aber ein Huhn.” Im Fall des Huhns Emma hatten die Enten, die die Eier gelegt hatten, keine Ambitionen auf das Brüten gehabt. Daher übernahm Emma das. Fast 30 Tage hegte das Huhn die Eier bis zum Schlüpfen der Laufenten-Küken. „Offenbar hat sie Muttergefühle und den Enten machte das nichts aus”, hatte Besitzerin Marina Gehweiler erklärt.
Die vier nun rund eine Woche alten Kleinen akzeptieren das Huhn demnach als Mutter und laufen ihm ständig hinterher. Emma versteckt sie vor Kälte und Gefahren auch unter ihrem Gefieder. Auf dem Hof leben neben den vier Küken fünf Laufenten - zwei Männchen und drei Weibchen - sowie zwei Hühner. (dpa)