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Hamburg Hamburg: Justizsenator stoppt Verkauf von Türen aus «Santa Fu»

07.12.2008, 13:34

Hamburg/dpa. - Hamburgs Justizsenator Till Steffen (GAL) hatden Verkauf von Zellentüren aus dem Gefängnis Fuhlsbüttel gestoppt.Zuvor war Kritik aufgekommen, weil «Santa Fu» von den Nazis alsGestapo-Gefängnis und als Außenstelle des KonzentrationslagersNeuengamme genutzt worden war. «Das Gedenken an die Opfer imNationalsozialismus darf nicht beschädigt werden», teilte Steffen amSamstag mit. Die öffentliche Diskussion habe gezeigt, dass dieseGefahr bestehe.

«Die Justizbehörde wird den Käufern ermöglichen, schonabgeschlossene Verträge rückgängig zu machen», sagte Steffen. DieHaftanstalt hatte insgesamt 50 der mehr als 100 Jahre altenZellentüren, die nach einer Modernisierung nicht mehr gebrauchtwurden, zum Verkauf angeboten. Eine davon hatte bereits derSchauspieler Jan Fedder («Großstadtrevier») für 397 Euro erworben.Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Türen sollte an dieOpferhilfe Weißer Ring gehen.

Der «Hamburger Morgenpost» sagte Fedder, er unterstütze dieOpferschutzorganisation Weißer Ring. «Das ist auch der Grund, weshalbich mir die Tür gekauft habe. Von der KZ-Sache wusste ich nichts.»Sollte sich herausstellen, dass Unschuldige hinter der Tür saßen,wolle er sie wieder zurückgeben.