3. Liga Halle feiert Derby-Sieg, Dynamo rutscht ab - Aue verliert
Dynamo Dresden befindet sich in einer Abwärtsspirale. Das offenbarte die Niederlage beim bravourös kämpfenden Halleschen FC. Der FC Erzgebirge Aue bekommt drei Gegentore im Heimspiel.
Leipzig (dpa) Jetzt ist Feuer unterm Dach bei Dynamo Dresden. Der selbst ernannte Aufstiegsfavorit hat im Jahr 2024 seinen komfortablen Vorsprung in der Tabelle komplett verspielt, belegt nach dem 0:1 beim Halleschen FC nur noch Relegationsplatz drei. Fünf Niederlagen in acht Spielen sind zu viel. „Vielleicht sind wir gar nicht so gut, wie wir uns selber sehen, wie uns andere sehen“, sagte Kapitän Stefan Kutschke im MDR und kündigte an: „Der Ton wird jetzt rauer“.
Trainer Markus Anfang wirkte nach der Partie genervt und trotzig. „Es war ein Spiel mit viel Kampf und Krampf und wenig Fußball. Jetzt ist die Situation so, wie sie ist. Wir haben noch zehn Spiele und müssen versuchen, in die Punkte zu kommen“, sagte der Trainer, der plötzlich nicht mehr unumstritten ist. Kutschke sieht jeden einzelnen Spieler in der Pflicht. „Einfache Mittel reichen gegen uns. Jeder muss sich die Frage stellen: Will ich das große Ziel erreichen und was tue ich dafür?“, fragte Kutschke. Man brauche nicht von 2. Bundesliga oder gar Bundesliga reden, wenn man nicht mal dem Druck in der 3. Liga gewachsen ist. „Wo ist unsere Körpersprache, wo ist das Zweikampfverhalten? All das, was Dynamo Dresden ausmacht. Jeder sollte sich fragen, was in der Rückrunde los ist, ob jeder mit dem Kopf dabei oder vielleicht woanders ist“, polterte der Kapitän. Gegen 1860 München am Freitagabend ist Dynamo in der Pflicht, den Schalter umzulegen.
Halle feiert sich selbst
Dieser Sieg gegen Dynamo Dresden sorgte beim Halleschen FC für große Erleichterung. Zum zweiten Mal hintereinander gewonnen, zum zweiten Mal ohne Gegentor. Und das gegen einen Aufstiegskandidaten. „Ich bin wirklich nur stolz, aber auch glücklich, dass wir das geschafft haben. So war der Plan. Ich habe nicht einfach so gesagt, dass wir gewinnen können. Ich glaube, dass wir wirklich Qualität haben, um gegen jede Mannschaft in dieser Liga zu bestehen, dass wir in diese Liga gehören“, sagte Trainer Sreto Ristic beim TV-Sender MagentaSport. Und Siegtorschütze Dominic Baumann betonte: „Von vorne bis hinten haben wir ein Super-Heimspiel gemacht, uns dann hinten raus belohnt. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir jetzt das zweite Mal in Folge gewonnen haben.“
Tatsächlich stresste seine Mannschaft die Dresdner, zwang sie zu leichten Fehlern und verwertete eine von mehreren guten Chancen. Ristic will aber keine Euphorie aufkommen lassen. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir eigentlich noch nichts erreicht haben, außer dieses Spiel gewonnen. Der Kampf gegen den Abstieg sei ein Riesenmarathon. „Das ist kein Sprint und wir müssen alles ausblenden. Wir müssen bei uns bleiben.“, forderte Ristic.
Aue verliert nach Heimpleite den Anschluss
Erik Majetschak brachte die 2:3-Niederlage seines FC Erzgebirge Aue gegen Aufsteiger Preußen Münster auf den Punkt. „Wenn man in einem Heimspiel drei Gegentore bekommt, ist es sehr schwer, zu gewinnen.“ Der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1 sah den Grund für die Pleite in der Vielzahl der kleinen Fehler, die der Gast erzwang. „Wir wussten, dass uns der Gegner hoch pressen wird, darauf waren wir vorbereitet. Wie wir es dann aber ausgespielt haben, war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Majetschak.
Trainer Pavel Dotchev sprach von einem Rückschlag. „Ein Punkt wäre verdient gewesen. Ich glaube nicht, dass wir schlechter waren“, sagte der Coach und betonte: „Münster hat einen Top-Lauf und deshalb haben sie gewonnen, weil sie die paar Prozent mehr Glück auf ihrer Seite hatten.“ Durch die Niederlage verlieren die Auer etwas an Boden zu den Aufstiegsplätzen. Zu Relegationsplatz drei sind es acht Zähler Rückstand. „Wir lassen uns von der Heimniederlage nicht abbringen“, sagte Majetschak.