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Bau Gut 4500 Sozialwohnungen weniger in Berlin

Von dpa Aktualisiert: 31.07.2023, 07:41
Ein Mehrparteien-Mietshaus nahe des Alexanderplatzes und Fernsehturms im Bezirk Mitte.
Ein Mehrparteien-Mietshaus nahe des Alexanderplatzes und Fernsehturms im Bezirk Mitte. Wolfgang Kumm/dpa

Berlin - Für Menschen mit kleinem Einkommen gibt es in Berlin immer weniger staatlich geförderte Sozialwohnungen. Der Bestand ging binnen eines Jahres bis Ende 2022 um 4519 auf 104.757 zurück, wie die Bundesregierung auf Anfrage der Linken-Politikerin Caren Lay mitteilte. Neu bewilligt wurde demnach in der Hauptstadt 2022 der Bau von 1935 staatlich geförderten Wohnungen.

Für den Bau solcher Wohnungen gibt es zum Beispiel staatliche Zuschüsse oder vergünstigte Darlehen. Dafür gilt befristet eine gedeckelte Miete. Bekommen können eine solche Wohnung Menschen, die wenig Geld haben oder Sozialleistungen beziehen. Der Bestand schwindet bundesweit seit Jahren: Denn es fallen mehr Wohnungen nach Ablauf der vorgegebenen Frist aus der sogenannten Mietbindung heraus, als neu gebaut werden. Noch 2020 gab es in Berlin 111.964 Sozialwohnungen.

Die Zahl der neu bewilligten geförderten Wohnungen lag 2022 deutlich höher als ein Jahr zuvor, als 1101 neue Einheiten die Zusage erhielten. 2020 waren es allerdings noch 3764. Die schwarz-rote Koalition in Berlin will jährlich 5000 Sozialwohnungen bauen sowie 15.000 weitere Einheiten ohne Mietbindung. Von den anvisierten 20.000 Wohnungen wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des Senats gut 17.300 tatsächlich errichtet.

Die Bundestagsabgeordnete Lay kritisierte, in Berlin könne die Zunahme des sozialen Neubaus das Auslaufen der Sozialbindungen nicht ausgleichen. Das System auslaufender Sozialbindungen müsse überwunden werden. „Die Linke fordert: einmal Sozialwohnung, immer Sozialwohnung.“