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Gunter Sachs Gunter Sachs: Der letzte Playboy feiert 75. Geburtstag

Von Heinz-Peter Dietrich 13.11.2007, 07:42
Gunter Sachs und seine Ehefrau, die französische Schauspielerin Brigitte Bardot, während des Fluges im Juli 1966 in ihre Flitterwochen von Mexiko nach New York. (Foto: dpa)
Gunter Sachs und seine Ehefrau, die französische Schauspielerin Brigitte Bardot, während des Fluges im Juli 1966 in ihre Flitterwochen von Mexiko nach New York. (Foto: dpa) UPI

Genf/dpa. - An diesem Mittwoch wird Sachs 75. Essei doch erfreulich, dass er in dem Alter noch als «Boy» bezeichnet werde, sagte er der Zeitschrift «Bunte». Doch der Unternehmersohn aus dem bayerischen Schweinfurt versteht sich vor allem als Künstler - sowohl was seinen Lebensstil angeht, als auch sein Engagement für Fotografie und Kunst.

Bekannt wurde Sachs unter anderem als Ex-Mann der französischenSchauspielerin Brigitte Bardot. Ihr schreibt er noch heute -Jahrzehnte nach der Scheidung - gelegentlich. Da könne man sich nichtstreiten, meint er und gibt damit ein wenig von der schwierigenBeziehung der beiden preis. Sie hatten 1966 glamourös geheiratet,waren aber drei Jahre später schon wieder geschieden - dieLeidenschaft war erloschen. Insgesamt dreimal sagte Gunter Sachs vordem Standesamt Ja. Elf Jahre vor seiner Hochzeit mit demfranzösischen Filmstar heiratete er seine erste Frau Anne-MarieFaure. Sie starb drei Jahre später an den Folgen einesVerkehrsunfalls.

Der auf Schloss Mainberg geborene Erbe der Kugellager- undMotorenwerke Fichtel & Sachs ist nach eigenen Angaben eigentlich ein«Ein-Frauen-Typ» - seit etwa 38 Jahren lebt er mit seiner drittenEhefrau, dem ehemaligen schwedischen Fotomodell Mirja Larsson, inLondon. Daneben besitzt er ein Haus in Pully bei Lausanne am GenferSee. Er hat drei Söhne. Gerne hätte er eine Tochter gehabt, verrieter in «Bunte».

Das Erbe ermöglichte ihm, ein Leben nach eigenem Geschmack zuführen - und etwas daraus zu machen. Erfolgreich war er in denverschiedensten Metiers. Schon während seines Mathematikstudiums inLausanne entdeckte er sein Interesse für die Kunst und Fotografie. Ermachte diese Liebe zum Zentrum seines Lebens, sammelte undfotografierte. Etwa für den 1991 erschienenen Bildband «Heldinnen»mit dem Star-Model Claudia Schiffer.

Dank seiner Schlaflosigkeit gelang es ihm, seine beiden Lebenerfolgreich zu kombinieren. Während andere sich tagsüber von denPartys in St. Tropez - Sachs' Spielplatz als Playboy - erholten,führte er am Telefon seine Geschäfte. Etwa für dasFamilienunternehmen Fichtel & Sachs AG, der Wiege des Fahrrad-Freilaufs. Auch machte er als Besitzer einer internationalen Kettevon Modeboutiquen von sich reden. Zudem war er einst einer dermeistbeschäftigten Fotografen der Modezeitschrift «Vogue». Die Erlöseaus den Verkäufen seiner Fotos fließen in eine Stiftung seiner FrauMirja, die notleidenden Kindern in aller Welt hilft.

Eine andere Passion des Lebemanns ist die Astrologie. 1995startete er ein eigenes Schweizer Institut, wo die statistischmessbare Verbindung zwischen Sternzeichen und menschlichem Verhaltengeprüft wurde. Sein Buch «Die Akte Astrologie» hat ihm nicht nurwohlwollende Kritiken eingebracht.

Der noch heute mehr als Frauenheld denn als Künstler einer breitenÖffentlichkeit bekannte Franke zeigt seit dem Frühjahr in Leipzigseine Ausstellung «Die Kunst ist weiblich». Sie soll den Sammler undKünstler Gunter Sachs umfassend präsentieren. Er fürchte, dass dieAusstellung die Krönung seines künstlerischen Schaffens werde.«Krönung hat ja so was von Ende und Anfang. Vielleicht erlebe ichdanach eine Wiedergeburt», zitierte ihn die «Bunte».