Krise bei den Grünen Grüne Jugend: Hälfte der Vorstandsmitglieder tritt aus
Die Austrittswelle bei der Grünen Jugend dauert an. In manchen Bundesländern hat fast der gesamte Vorstand die Nachwuchsorganisation verlassen oder den Rücktritt angekündigt.
Dresden - Die Krise bei den Grünen hallt auch in Sachsen nach. Die Hälfte der Mitglieder des Landesvorstandes der Grünen Jugend will die Nachwuchsorganisation verlassen, teilte der Vorstand mit. Von den acht Vorstandsmitgliedern würden vier aber in den Strukturen der Grünen Jugend bleiben. Der achtköpfige Vorstand sei bis zur Landesmitgliederversammlung am 26. und 27. Oktober in Görlitz im Amt. Die Grüne Jugend Sachsen hat nach eigenen Angaben momentan 520 Mitglieder.
„Es ist uns als Landesvorstand ein sehr großes Anliegen, unserer Verantwortung, die wir mit unseren Ämtern vor einem Jahr übernommen haben, gerecht zu werden. Alle Landesvorstandsmitglieder werden dem bis zur regulären Wahl des neuen Landesvorstandes nachkommen und Mitglieder der Grünen Jugend Sachsen sein“, sagte Vorstandsmitglied Luise Schmiedichen der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. In Görlitz werde dann Ende Oktober dann ein neuer Vorstand gewählt.
„Wir bieten der Mitgliedschaft viele Räume und Möglichkeiten, um die Grüne Jugend Sachsen inhaltlich auszurichten, zu bestimmen, worüber wir reden, welche Anträge wir stellen und wie sich die Grüne Jugend Sachsen im nächsten Verbandsjahr ausrichten wird“, betonte Schmiedichen. Es gebe bereits Interesse an Kandidaturen für den Vorstand. „Wir blicken sehr zuversichtlich auf unsere Landesmitgliedersammlung.“
Das schlechte Abschneiden der Grünen bei den jüngsten Landtagswahlen hatte eine Krise in der Partei ausgelöst. Aus Protest gegen deren Kurs hatte der Bundesvorstand der Grünen Jugend angekündigt, geschlossen aus der Partei austreten und einen neuen linken Jugendverband zu gründen. Das löste auch in den Landesverbänden der Nachwuchsorganisation eine Austrittswelle aus.