Größte Razzia der Geschichte Größte Razzia der Geschichte: Über 100 Personen aus Rotlichtmilieu festgenommen

Berlin - Mit einer groß angelegten Razzia geht die Bundespolizei seit Mittwochmorgen in zwölf Bundesländern gegen Organisierte Kriminalität vor. Im Fokus stehen gefälschte Visa, Menschenhandel, Zuhälterei und Zwangsprostitution von Thailänderinnen, wie die Bundespolizei in Stuttgart sagte.
Mehr als 100 Personen sind vorläufig festgenommen geworden. Sieben Haftbefehle wurden vollstreckt, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Mittwochvormittag in Siegen sagte.
Bundesweit sind weit mehr als 1500 Beamte im Einsatz. Mehr als 60 Wohn- und Geschäftsräume werden von Beamten durchsucht. Auch Einheiten der GSG9 waren bei der bundesweiten Aktion beteiligt.
Nach Angaben der Bundespolizei in Siegen in Nordrhein-Westfalen wurden zahlreiche Haftbefehle vollstreckt und eine Reihe von Menschen festgenommen. Hauptbeschuldigte ist nach Angaben der Bundespolizei eine 59 Jahre alte Frau aus Thailand, die in Siegen wohnt und dort verhaftet wurde.
Zwei Haftbefehle in Siegen vollstreckt
Allein in Siegen seien zwei Haftbefehle vollstreckt und acht Menschen vorläufig festgenommen worden. „Aber es werden noch mehr werden“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei an diesem Einsatzort am Mittwochmorgen.
Die Aktion gelte vor allem einer Bande im Rotlichtmilieu, deren Kern aus 15 bis 20 Personen deutscher und thailändischer Nationalität bestehen soll. Ihnen werde unter anderem Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Ausbeutung von Prostituierten vorgeworfen, sagte der Sprecher in Siegen.
Größter Zugriff in der Geschichte der Bundespolizei
Die mutmaßlichen Täter sollen mehrere Hundert Frauen und Transsexuelle aus Thailand nach Deutschland eingeschleust haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Die mutmaßlichen Täter hätten nach bisherigen Ermittlungen einen siebenstelligen Betrag eingenommen. Durchsuchungen laufen demnach in Bordellen und Massagestudios.
Horst Seehofer spricht von einen beispiellosen Schlag
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Großrazzia der Bundespolizei gegen die Organisierten Kriminalität als beispiellosen Schlag gegen „ein bundesweit verzweigtes Netzwerk“ bezeichnet. „Viele hunderte Frauen und Männer waren der menschenverachtenden grenzenlosen Profitgier von Schleusern über Jahre und Landesgrenzen hinweg ausgeliefert“, teilte Seehofer mit.
Es handele sich um die größte Zugriffs- und Durchsuchungsmaßnahme seit Bestehen der Bundespolizei, betonten mehrere Direktionen am Mittwochmorgen via Twitter. Das Verfahren liege bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main. (red/dpa)