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Großbritannien Großbritannien: Al Fayed nennt Prinz Philip «Nazi» und Diana-Mörder

18.02.2008, 09:31
Mohammed al Fayed glaubt, dass sein Sohn Dodi und Diana Opfer eines Komplotts wurden. (Foto: dpa)
Mohammed al Fayed glaubt, dass sein Sohn Dodi und Diana Opfer eines Komplotts wurden. (Foto: dpa) EPA

London/dpa. - Bei derAnhörung beschimpfte der Millionär Mohammed al Fayed am Montag inLondon den Ehemann der Queen, Prinz Philip, als «Nazi» und«Rassisten». Philips wirklicher Nachname sei «Frankenstein», polterteder Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods. Al Fayed erhebtdie Vorwürfe schon seit Jahren, äußerte seine ganz persönlicheVerschwörungstheorie jetzt erstmals im Zeugenstand.

«Prinzessin Diana sagte mir, dass Prinz Philip und Prinz Charlessie loswerden wollten», erklärte al Fayed bei der mit Spannungerwarteten Verhandlung. Das Königshaus habe nicht hinnehmen wollen,dass Diana seinen Sohn Dodi heirate und damit ein Muslim zumStiefvater von Prinz William werde, dem künftigen KönigGroßbritanniens. In einer schriftlichen Erklärung betonte al Fayed,er habe «keinerlei Zweifel, dass mein Sohn und Prinzessin Diana aufWeisung von Prinz Philip, des Herzogs von Edinburgh, durch denbritischen Geheimdienst ermordet wurde».

Auf die Frage des leitenden Anwalts der Ermittlung, Ian Burnett,ob er bei dieser schweren Anschuldigung bleibe, antwortete al Fayedmit einem lauten «Yes!». Er fügte hinzu, dass auch die amerikanischeCIA und französische Geheimdienstler in das angebliche Komplottverwickelt gewesen seien. So sei der Fahrer des Wagens, mit dem Dianaund Dodi am 31. August 1997 in Paris den Tod fanden, ein bezahlterInformant und Befehlsempfänger der Geheimdienste aller drei Ländergewesen.

Obendrein seien französische und britische Geheimdienstler unterden Rettungskräften gewesen und hätten für Verzögerungen gesorgt,damit Diana verbluten würde. Al Fayed konnte allerdings keine Beweisefür seine teils dramatischen Behauptung vorlegen, zu denen auchgehörte, dass Dianas Schwager Robert Fellowes persönlich denMordanschlag von der britischen Botschaft in Paris überwacht habe.

Fellowes, damals Privatsekretär von Königin Elizabeth II., hattedies bereits vor Tagen vor Gericht zurückgewiesen und unter anderemerklärt, er sei an dem Tag nachweislich in Großbritannien und nichtin Paris gewesen. Selbst der damalige Premierminister Tony Blair,sagte al Fayed auf eine entsprechende Frage, müsse zur Listederjenigen gezählt werden, die möglicherweise in das angeblicheKomplott eingeweiht waren.

Nach Darstellung des Millionärs war die Prinzessin von seinem Sohnschwanger. Diana habe ihm das selbst gesagt. «Ich bin die einzigePerson, der sie das gesagt hat», erklärte al Fayed. Zudem wollten diebeiden seinen Angaben zufolge heiraten. «Sie haben mir gesagt, dasssie verlobt waren.» Für eine Schwangerschaft Dianas fanden dieErmittler bisher keine Bestätigung.

Untersuchungen der französischen und der britischen Polizei hattendagegen ergeben, dass der Fahrer von Diana und Dodi betrunken und zuschnell gefahren war. Die Untersuchung vor dem High Court läuft seitdem vergangenen Oktober, hat bislang umgerechnet rund neun MillionenEuro verschlungen und soll noch bis April dauern. Sie wurde auf Druckal Fayeds eröffnet.

Dieser forderte auch, dass Dianas ehemaliger Butler Paul Burrellnoch einmal vor Gericht gerufen werde. Dieser hatte nach Angaben derZeitung «The Sun» zugegeben, vor Gericht nicht die ganze Wahrheitgesagt zu haben. Richter Scott Baker sagte, der Vorfall werdeuntersucht. Das Video, auf das sich die Zeitung berufen hatte, seiangefordert worden.

Prinz Philip und die Queen. (Foto: dpa)
Prinz Philip und die Queen. (Foto: dpa)
dpa