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«Graf Spee» «Graf Spee»: Hohe Wellen verhindern Bergung des Entfernungsmessers

10.02.2004, 06:58
Hoher Wellengang hat die Bergung des tonnenschweren Entfernungsmessers der 1939 vor Uruguays Hauptstadt Montevideo gesunkenen «Admiral Graf Spee» verhindert. (Foto: dpa)
Hoher Wellengang hat die Bergung des tonnenschweren Entfernungsmessers der 1939 vor Uruguays Hauptstadt Montevideo gesunkenen «Admiral Graf Spee» verhindert. (Foto: dpa) EFE/epa

Montevideo/dpa. - Der erste Versuch zur Bergung des Entfernungsmessers des 1939 vor Uruguay gesunkenen deutschen Kriegsschiffes «Admiral Graf Spee» ist fehlgeschlagen. Starker Wind und hoher Wellengang haben am Montag immer wieder die Stahltrossen reißen lassen, sagte der Unternehmer Alfredo Etchegaray der dpa. Zudem sei es schwierig gewesen, den Schwimmkran vor der Küste der Hauptstadt Montevideo mit Hilfe von zunächst nur einem und später einem zweiten Schlepper auf Position zu halten.

Seit Ende Januar war der Beginn der Aktion wegen Sturms und hoher Wellen bereits drei mal verschoben worden. Als nächster Termin für die Bergung des 27 Tonnen schweren Gerätes zur Zielerfassung sei der kommende Montag ins Auge gefasst worden, sagte Etchegaray weiter. Das Gerät ist 10,5 Meter lang und sechs Meter hoch. Zu dem Entfernungsmesser gehöre auch eines der ersten je auf einem Kriegsschiff installierten Radargeräte.

Die Männer unter Leitung des Bergungsexperten Héctor Bado hätten bis zum Einbruch der Nacht gearbeitet und seien völlig erschöpft. Der ursprünglich geplante Einsatz eines staatlichen, wesentlich größeren Krans sei wegen des schlechten Wetters nicht möglich gewesen. Deshalb sei der kleinere Schwimmkran einer privaten Firma gemietet worden, sagte Bado.

Die private Bergungsgruppe um Etchegaray will die 186 Meter lange «Admiral Graf Spee» mit Hilfe von Sponsoren in den kommenden Jahren heben und restaurieren. Später soll sie als Museumsschiff im Hafen von Montevideo liegen.

Kapitän Hans Langsdorff hatte mit dem für damalige Verhältnisse sehr modernen Schiff mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zunächst Jagd auf britische Handelsschiffe gemacht. Nach einer Seeschlacht mit drei britischen Kriegsschiffen erschien ihm der weitere Kampf jedoch aussichtslos. Am 17. Dezember 1939 befahl er die Selbstversenkung. Seine Mannschaft wurde gerettet, aber Langsdorff nahm sich nur drei Tage später in argentinischer Internierung das Leben.

Grab des letzten Kapitäns der «Graf Spee», Hans Langsdorff, in Buenos Aires. (Foto: dpa)
Grab des letzten Kapitäns der «Graf Spee», Hans Langsdorff, in Buenos Aires. (Foto: dpa)
EFE
Das Panzerschiff «Admiral Graf Spee», benannt nach dem deutschen Admiral Maximilian Reichsgraf von Spee. Das kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs vor Montevideo von der Besatzung versenkte deutsche Kriegsschiff soll gehoben werden. Die Arbeiten sollen Anfang Februar beginnen. Für die Hebung sind zwei Jahre vorgesehen. (Foto: dpa)
Das Panzerschiff «Admiral Graf Spee», benannt nach dem deutschen Admiral Maximilian Reichsgraf von Spee. Das kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs vor Montevideo von der Besatzung versenkte deutsche Kriegsschiff soll gehoben werden. Die Arbeiten sollen Anfang Februar beginnen. Für die Hebung sind zwei Jahre vorgesehen. (Foto: dpa)
dpa