Polizei Gewerkschaft fordert Taser für niedersächsische Polizisten
Hannover - Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat eine Ausstattung der Polizistinnen und Polizisten in Niedersachsen mit Tasern gefordert. Zur Begründung sagte der Landesvorsitzende Patrick Seegers der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag): „Polizisten setzen zunächst ihren Körper und in der nächsten Stufe den Schlagstock oder das Reizstoffsprühgerät ein.“
Danach bleibe als letztes Mittel der Einsatz der Schusswaffe. „Wir plädieren hier sehr dafür, eine weitere Zwischenlösung in Form eines Tasers zu installieren. Auch deshalb, weil es mit unseren Polizisten immer etwas macht, wenn sie mit einer Schusswaffe auf Personen zielen müssen.“ In anderen Bundesländern habe sich der Einsatz von Tasern bewährt. Es sei Zeit, dass Niedersachsen nachziehe, sagte Seegers.
Ein Taser ist ein Gerät, mit dem Elektroschocks aus einer Distanz abgegeben werden, die zu schmerzhaften Muskelkontraktionen führen. Dadurch wird ein Mensch in der Regel handlungsunfähig. Die Waffen sind allerdings umstritten, da Taser beim Einsatz gegen Menschen mit Herzerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Problemen zu gesundheitlichen Folgen führen können.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist die Verwendung von Tasern in Niedersachsen seit 2013 bislang nur in Einsätzen des Spezialeinsatzkommandos (SEK) zugelassen. Zur Begründung der Beschränkung verwies das Innenministerium unter anderem auf den hohen Trainingsaufwand für das Gerät.