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Nationalpark Wattenmeer Gestrandeter Buckelwal war durch Parasiten geschwächt

Auf einer unbewohnten Insel im Wattenmeer ist von einem Hubschrauber aus ein toter Wal entdeckt worden. Experten untersuchten das Tier. Nun gibt es weitere Hinweise auf eine mögliche Todesursache.

Von dpa 01.03.2025, 14:46
Darmparasiten haben nach Einschätzungen von Pathologen den gestrandeten, toten Buckelwal auf Minsener Oog erheblich geschwächt. (Archivbild)
Darmparasiten haben nach Einschätzungen von Pathologen den gestrandeten, toten Buckelwal auf Minsener Oog erheblich geschwächt. (Archivbild) -/Citynewstv/dpa

Wangerooge - Der vor rund einer Woche auf der unbewohnten Nordseeinsel Minsener Oog entdeckte, tote Buckelwal ist durch Darmparasiten erheblich geschwächt gewesen. Das ergaben Untersuchungen von Pathologen des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg, das auch für Veterinärmedizin zuständig ist. Bekannt war bereits, dass das Tier unterernährt war. Zu der Abmagerung könnten die Parasiten im Darm des Wales beigetragen haben, hieß es. Zunächst hatte die „Ostfriesen-Zeitung“ berichtet.

Wildtiere wiesen häufig einen gewissen Parasitenbefall auf. Die Intensität des Parasitenbefalls könne jedoch im vorliegenden Fall mit ursächlich für die schlechte Konstitution des Tieres sein, hieß es in einem Bericht der Behörde. Hinweise auf eine ansteckende Infektionskrankheit konnten die Experten demnach nicht feststellen. Die Fachleute nahmen bei einer Untersuchung des Kadavers mehrere Proben, um sie im Labor zum Beispiel auf mögliche Schadstoffe oder Infektionserreger zu untersuchen. Ergebnisse stehen noch aus. 

Experten: Schiffskollision unwahrscheinlich

Die Pathologen stellten auch Abschürfungen und Einkerbungen an dem Tier fest. Diese könnten bei der Strandung und nach dem Tod des Tieres entstanden sein, hieß es. Es gebe keine Anhaltspunkte für schwerwiegende äußere oder innere Verletzungen. „Die Kollision mit einem Schiff ist daher unwahrscheinlich“, hieß es in dem Bericht weiter. 

Ein Hubschrauberpilot hatte den Walkadaver vor mehr als einer Woche beim Überfliegen der unbewohnten Vogelschutzinsel Minsener Oog östlich von Wangerooge entdeckt. Experten reisten daraufhin per Boot auf die Insel und untersuchten den Kadaver. Sie fanden heraus, dass es sich bei dem Tier um ein 7,40 Meter langes junges Männchen handelte. Ausgewachsene Buckelwale werden laut LAVES 13 bis 18 Meter lang. 

Nach Angaben der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes ist eine Bergung des toten Tieres nicht notwendig.