Ringbahnbrücke Gesperrte A100-Brücke: S-Bahn-Verkehr wird unterbrochen
Der Berliner Verkehr kommt nicht zur Ruhe. Von den jüngsten Warnstreiks bei der BVG war die S-Bahn zwar nicht betroffen. Nun kommt aber eine Hiobsbotschaft auf die Fahrgäste der S-Bahn zu.

Berlin - Der S-Bahn-Verkehr unter der gesperrten A100-Brücke am Berliner Autobahndreieck Funkturm wird von heute Abend an vorübergehend unterbrochen. Um die Sicherheit der Brücke bis zum Abbruch zu gewährleisten, müsse diese zusätzlich unterstützt werden, teilte die Autobahn GmbH des Bundes mit. Wie lange die Sperrung andauern wird, konnte ein Sprecher auf Nachfrage nicht sagen.
Auf der Homepage der Berliner S-Bahn wurde als Beginn der Sperrung 22.00 Uhr am Donnerstagabend genannt: „Wegen einer Streckensperrung (beschädigte Autobahnbrücke A100 im Bereich Westend) wird der Zugverkehr der Linien S41, S42 und S46 ab ca. 22.00 Uhr zwischen Halensee und Westend unterbrochen.“
Bahnverkehr muss aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden
„Diese Maßnahme ist nach den Feststellungen eines Fachgutachtens notwendig, das der Autobahn GmbH heute vorgelegt wurde“, hieß es. „Bis zur Montage der Stütze muss der Bahnverkehr aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden.“ Die Stütze werde den Brückenüberbau über den Bahngleisen verstärken.
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) teilte mit, die Sperrung sei notwendig, um die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner zu gewährleisten. „Meine Verwaltung und ich stehen in engem Kontakt mit der S-Bahn Berlin GmbH und der Autobahn des Bundes. Die BVG habe ich ebenfalls informiert.“ Die S-Bahn fahre mit einem Ersatzkonzept. „Ich bedaure die dadurch entstehenden Belastungen sehr, doch die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner hat natürlich oberste Priorität“, sagte die Senatorin laut Mitteilung.
Riss im Tragwerk der Ringbahnbrücke
Die Autobahn GmbH hatte die Ringbahnbrücke vor einer Woche überraschend gesperrt, weil sich ein Riss im Tragwerk der Brücke unerwartet vergrößert hatte. Infolge der Sperrung kam es an dem bundesweit wichtigen Verkehrsknoten zu Chaos.
Seit Anfang der Woche fließt der Verkehr in Richtung Norden wieder. Er wird einspurig über die Gegenfahrbahn umgeleitet. Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen dürfen allerdings nicht über die Umleitung fahren.
Autobahn GmbH hatte gerade erst Umleitungen vorgestellt
Der Berliner Verkehr kommt mit der neuen Nachricht weiter nicht zur Ruhe. Seit Januar hat die Gewerkschaft Verdi fünfmal zum Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben aufgerufen. Der aktuelle Ausstand soll am Freitagmorgen enden. Von den Warnstreiks war die S-Bahn allerdings nicht betroffen, weil sie von der Deutschen Bahn betrieben wird.
Die Brücke soll komplett abgerissen und neu gebaut werden. Die Autobahn GmbH hatte noch am Mittwoch mit anderen Beteiligten ein Umleitungskonzept für die kommenden Wochen und Monate vorgestellt. Dabei hieß es, dass es zunächst wohl keine Auswirkungen auf die S-Bahn geben werden.
Der technische Geschäftsführer der für den Bau zuständigen Projektmanagementgesellschaft Deges, Andreas Irngartinger, sagte am Mittwoch, die Ausschreibung für den Abriss der Brücke solle noch vor Ostern beginnen. Der Abriss selbst könnte demnach im besten Fall drei Monate dauern. Wie lange der Neubau dauern werde, blieb offen.