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Geschichte Geschichte: Lenin-Büste nach Leipzig zurückgekehrt

12.02.2003, 13:53
An einer drei Meter hohen Lenin-Büste, die nach zehn Jahren Abwesenheit nach Leipzig zurückkehrt, kontrolliert am Mittwoch (12.02.2003) der Mitarbeiter eines Münchner Transportunternehmens die Kranaufhängung beim Abladen in der Leipziger Innenstadt. Für einige Tage wird der Bronzekopf des Revolutionsführers aus Anlass der Vorpremiere des deutschen Films "Good Bye, Lenin" den Eingang zum Filmpalast CineStar schmücken. Die Büste stand zu DDR-Zeiten vor dem Sowjetpavillon auf der Alten Messe. Unternehmer Alexander Schlegel hatte sie 1992 vom russischen Konsulat geschenkt bekommen. (Foto: dpa)
An einer drei Meter hohen Lenin-Büste, die nach zehn Jahren Abwesenheit nach Leipzig zurückkehrt, kontrolliert am Mittwoch (12.02.2003) der Mitarbeiter eines Münchner Transportunternehmens die Kranaufhängung beim Abladen in der Leipziger Innenstadt. Für einige Tage wird der Bronzekopf des Revolutionsführers aus Anlass der Vorpremiere des deutschen Films "Good Bye, Lenin" den Eingang zum Filmpalast CineStar schmücken. Die Büste stand zu DDR-Zeiten vor dem Sowjetpavillon auf der Alten Messe. Unternehmer Alexander Schlegel hatte sie 1992 vom russischen Konsulat geschenkt bekommen. (Foto: dpa) dpa

Leipzig/dpa. - Nach gut zehn Jahren hat Leipzig seinen Lenin wieder. Die drei Meter hohe Büste, die mehr als 30 Jahre auf der Alten Messe quasi als Visitenkarte den Sowjetpavillon schmückte, kehrte am Mittwoch für einen Werbegag vorübergehend wieder heim.

Normalerweise ist die fünf Tonnen schwere Plastik in einem Vorgarten im thüringischen Nordhausen neben einem alten russischen Panzer zu Hause. «Für seriöse Sachen gebe ich sie aber schon mal her», sagt ihr Besitzer, der Unternehmer Alexander Schlegel. Die Vorpremiere des deutschen Berlinale-Beitrages «Good bye, Lenin!» in einem Leipziger Kino ist in seinen Augen ein angemessener Anlass.

Schlegel war 1992 nicht der Einzige im Wettbewerb um den Lenin- Kopf. Geschenkt bekommen habe er den Lenin vom russischen Konsulat, musste sich aber zur Einhaltung einiger Auflagen verpflichten. «Ich darf ihn nicht lächerlich machen oder für politische Zwecke einspannen», sagt Schlegel. Den rein materiellen Wert schätzt er auf rund 20 000 Euro. «Man hat mir für ihn schon sechsstellige Summen geboten.» Amerikaner wollten den Kopf kaufen und in Chicago auf das Dach eines Burger-Restaurants stellen. Das kam für ihn nicht in Frage: «Das ist ja schließlich auch ein Stück deutsches Kulturgut.»