Gendern Genderverbot an Schulen: DGB-Negativpreis für Minister
Beim Gendern sind Sachsens Schulen restriktiv. Das hat Kultusminister Piwarz nun einen Negativpreis des DGB eingebracht. Der hält dagegen: „Gender-Zeichen sind nicht alltagstauglich.“
Dresden - Wegen der Gender-Restriktionen an Schulen hat der DGB-Sachsen Kultusminister Christian Piwarz (CDU) einen Negativpreis verliehen. Der erstmals vergebene „Un-Gleichstellungspreis“ solle sichtbar machen, wer besonders stark gegen die Gleichstellung arbeite und wo Ungleichheit und Diskriminierung real praktiziert würden, erklärte DGB-Vize Daniela Kolbe. An sächsischen Schulen gilt die Verwendung von Genderstern oder Binnen-Is in schriftlichen Arbeiten als Fehler. Das Ministerium verweist dabei auf das vom Rat für deutsche Rechtschreibung veröffentlichte Regelwerk.
„Das Genderverbot an sächsischen Schulen ist ein fatales Signal“, sagte Claudia Maaß, Vize-Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen. „Denn es bestraft eine Haltung und nicht einen unbewussten Rechtschreibfehler. Dabei gab es nie eine Notwendigkeit für dieses Verbot.“
Piwarz: Gender-Zeichen erschweren das Erlernen der Sprache
Sprache müsse klar verständlich und respektvoll sein, hielt dem Piwarz entgegen. „Das heißt auch: geschlechtergerecht und geschlechtersensibel. Das heißt nicht: willkürlich auf der Tastatur gefundene Sonderzeichen.“ Genau darauf sollen Schulleitungen und Lehrkräfte achten. „Fakt ist doch: Gender-Zeichen sind nicht alltagstauglich. In der Schule erschweren sie vor allem das Erlernen unserer Sprache.“ Wer Genderzeichen verwende, baue zusätzliche sprachliche Hürden auf.
„Dass ein Kultusminister einen Negativpreis bekommt, weil er auf die Einhaltung von Rechtschreibregeln pocht, spricht Bände für die Beweggründe der Auszeichnenden und weniger für den Ausgezeichneten“, so Piwarz. „Dieser Logik folgend bekomme ich bald auch einen Negativpreis, weil ich mich an die Verkehrsregeln halte.“
Den Angaben zufolge wurde der Preis erstmals vergeben. Dazu gab es 20 Vorschläge. Ausgewählt wurde der Preisträger von einer Jury aus Vertreterinnen der DGB-Gewerkschaften.