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„Wir haben es satt“ Gemeinwohl vor Konzerninteressen: Bündnis fordert Agrarwende

„Drei verlorene Jahre“ für die Agrarpolitik: Zeitgleich zur Grünen Woche ruft „Wir haben es satt“ Zehntausende zum Protest in Berlin auf. Das Bündnis nimmt eine neue Bundesregierung in die Pflicht.

Von dpa 09.01.2025, 11:49
Wie im vergangenen Jahr erwartet das Bündnis „Wir haben es satt“ Tausende zur Demonstration in Berlin. (Archivbild)
Wie im vergangenen Jahr erwartet das Bündnis „Wir haben es satt“ Tausende zur Demonstration in Berlin. (Archivbild) Carsten Koall/dpa

Berlin - Wenige Wochen vor der Bundestagswahl demonstriert ein Zusammenschluss aus rund 60 Organisationen aus Landwirtschaft und Zivilgesellschaft für eine sozialökologische Agrarwende. Unter der Leitfrage „Wer profitiert hier eigentlich?“ ruft das „Wir haben es satt!“-Bündnis für den 18. Januar zum Protest in Berlin auf. 

„Wir erwarten, dass die kommende Bundesregierung endlich Gemeinwohl vor Konzerninteressen stellt!“, sagte Kampagnenleiterin Anne Skambraks in Berlin. 

Greenpeace sieht bei Parteien „wenig agrarpolitische Ambitionen“

Martin Kaiser von Greenpeace sprach von „drei verlorenen Jahren Ampel-Agrarpolitik“. SPD, Grünen und FDP sei es nicht gelungen, eine fortschrittliche und nach vorn gerichtete Agrarpolitik zu entwickeln. Der geschäftsführende Vorstand machte vor allem die FDP von Christian Lindner verantwortlich. In den Wahlprogrammen von Union, SPD und Grünen sehe er wenig agrarpolitische Ambitionen, sagte Kaiser. Er sprach von einem „Wegducken der Parteien“.

Von einer neuen Bundesregierung fordert „Wir haben es satt“ unter anderem ein Gesetz, das kostendeckende Erzeugerpreise sowie die Finanzierung von Tierschutz- und Umweltmaßnahmen sichert. Viele Landwirte kämpfen um ihre Existenz. 

Zur Demonstration nächste Woche Samstag hat das Bündnis 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Zeitgleich finden in Berlin eine internationale Agrarministerkonferenz sowie die Agrarmesse Grüne Woche statt.