Hamburger Flughafen Geiselnehmer nutzt Mietwagen für Fahrt aufs Rollfeld
Hamburg/Stade - Der Geiselnehmer vom Hamburger Flughafen hat ein geliehenes Auto genutzt, um eine Absperrung zu durchbrechen und aufs Rollfeld zu fahren. „Das Tatfahrzeug war ein Mietwagen“, sagte Rainer Bohmbach, Sprecher der Polizeiinspektion Stade, am Montag. Ob der 35-Jährige bei einer Mietwagenfirma gearbeitet habe, sei unbekannt und unwahrscheinlich. Der bewaffnete Mann hatte am Samstag in Stade seine vierjährige Tochter in seine Gewalt gebracht und war nach Hamburg gefahren. Erst nach mehr als 18-stündigen Verhandlungen gab er auf und übergab sein Kind den Spezialkräften der Polizei.
Hintergrund der Entführung ist den Beamten zufolge ein Sorgerechtsstreit. Dem Vater war laut Staatsanwaltschaft Stade bereits im Sommer 2022 das Sorgerecht für die Tochter entzogen worden. Er wurde demnach in diesem Frühjahr zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er das Mädchen gegen den Willen der Mutter in der Türkei festgehalten hatte.
Die Tat hat eine Debatte über die Sicherheit deutscher Flughäfen ausgelöst. Ermittelt werden muss jetzt, warum der 35-Jährige überhaupt die mit Schranken gesicherte Zufahrt durchbrechen und nicht früher gestoppt werden konnte. „Ob der Mann möglicherweise am Flughafen gearbeitet hat, ist hier unbekannt aber eher unwahrscheinlich“, sagte der Sprecher der Polizei Stade.