Fußball in der Hauptstadt Ansturm der Fans zum EM-Endspiel in Berlin erwartet
Zum letzten Spiel der Europameisterschaft sehen wieder alle nach Berlin. Die Fanmeilen werden zum Finale zwischen Spanien und England noch einmal voll.
Berlin - Zum Endspiel der Fußball-Europameisterschaft am Sonntagabend im Berliner Olympiastadion werden in der ganzen Hauptstadt tausende Fans erwartet. Spanier und Engländer versammeln sich schon am Nachmittag an den Treffpunkten an der Gedächtniskirche nahe dem Ku'damm und am Messegelände. Für die Fans, die keine der rund 70.000 Eintrittskarten für das Spiel kaufen konnten, warten zum letzten Mal die Fanmeile am Brandenburger Tor und der große Fanbereich vor dem Reichstagsgebäude.
Außerdem wird das Spiel auf zahlreichen Fernsehern und Leinwänden in Biergärten, Kneipen und vor Spätis gezeigt. Nach einem Bericht des Senders RBB wurden in Berlin 2.335 Fernseher und Monitore zur öffentlichen Fußball-Übertragung bei der Verwertungsgesellschaft Gema in München angemeldet.
Olympiastadion wird vor Finale kontrolliert
Die Polizei wird erneut mit einigen tausend Leuten im Einsatz sein, um für einen geordneten Ablauf zu sorgen. Das Olympiastadion wird vor dem Spiel noch einmal genau kontrolliert und untersucht, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dabei sind dann auch Spürhunde der Polizei, die Sprengstoff finden können. So war es vor der EM angekündigt worden.
Am Montag wollen Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD), Polizeipräsidentin Barbara Slowik, Feuerwehrchef Karsten Homrighausen und der UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen eine Bilanz der Europameisterschaft aus Sicht Berlins ziehen.
Nach dem Finale wird am Montag die Fanmeile abgebaut. Der auf der Straße des 17. Juni verlegte Kunstrasen soll auf Berliner Fußballplätzen weiterverwendet werden. Für das riesige Fußballtor, das als Dekoration am Brandenburger Tor steht und eigentlich verschrottet werden sollte, hat sich kürzlich eine neue Möglichkeit aufgetan: Es steht zum Verkauf.
Gastronomen auf Fanmeilen mit gemischter Bilanz
Die Anbieter von Essen und Getränken auf den Fanzonen am Brandenburger Tor und am Reichstag blicken mit gemischten Gefühlen auf das Geschäft während der Fußball-EM. Ein Großteil der Betreiber zeige sich unter dem Strich zufrieden, sagte Arnold Bergmann, Inhaber der Bergmann Eventgastronomie. Dennoch hätten die spielfreien Tage an der Fanmeile am Brandenburger Tor ihnen zugesetzt, es seien an diesen Tagen deutlich weniger Besucher gekommen. „Das war für die Gastronomen schwach bis schlecht“, so Bergmann.
Seine Firma hatte die Bewerbungen der Händler für die Fanzonen koordiniert. Rund 30 bis 35 Stände bieten demnach an beiden Standorten Speisen und Getränke an. Während am Reichstag alle EM-Spiele gezeigt wurden, liefen auf den großen Bildschirmen am Brandenburger Tor nur ausgewählte Partien, die Spiele von Deutschland, die Partien im Olympiastadion und die alle Spiele ab dem Viertelfinale. „Dann hatte man natürlich mit dem Wetter Pech“, sagte Bergmann. Bei einigen Spielen wurden die Fanzonen wegen Gewittern geschlossen. Für kommende Fußballturniere wie EM und WM sei es sinnvoll, wieder jedes Spiel zu übertragen, sagte der Eventgastronom.