Arbeit für Asylbewerber Für 80 Cent die Stunde arbeiten Asylbewerber in Stollberg
Asylbewerber können in Sachsen für gemeinnützige Arbeit herangezogen werden. 80 Cent gibt es dafür pro Stunde. In Stollberg pflegen sie nun Grünanlagen. Kritik gibt es vom Flüchtlingsrat.
Stollberg - In Stollberg im Erzgebirge arbeiten Asylbewerber derzeit für 80 Cent die Stunde. „Wir haben 10 Stellen beim Landratsamt beantragt, acht Stellen wurden genehmigt, beim Arbeitsantritt an diesem Montag waren aber nur drei erschienen“, sagte Stollbergs Oberbürgermeister Marcel Schmidt (Freie Wähler). Diese seien hoch motiviert, gäben sich Mühe und seien gut gelaunt bei der Arbeit. Vorrangig werden sie zur Pflege der Grünanlagen oder beim Aufbau des Festgeländes eingesetzt. Zuvor hatte der MDR berichtet.
„Wer hierherkommt und Leistungen in Anspruch nimmt, für den ist es doch selbstverständlich, dass er dafür etwas tut“, betonte Schmidt. Er würde auch andere Leistungsempfänger, wie Bezieher von Bürgergeld, zum Arbeitseinsatz heranziehen. „Nur leider ist dies derzeit gesetzlich nicht möglich. Ich würde es aber sofort tun, wenn es die Möglichkeit gibt.“
Flüchtlingsrat: Rechte Stimmung bedient
Kritik an der Maßnahme kommt vom sächsischen Flüchtlingsrat (SFREV). „Solche Maßnahmen gibt es schon seit Jahren in mehreren Städten und Gemeinden. Die meisten wurden aber wegen Erfolgslosigkeit wieder eingestellt“, erläuterte Sprecher Dave Schmidtke. Ohnehin sei es die falsche Herangehensweise und bediene mehr der rechten Stimmung im Land. Wichtiger seien Sprachkurse und Qualifizierungsmaßnahmen, damit die Asylbewerber schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten.