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Freizeit Freizeit: Suhler «Phänomania» macht Physik erlebbar

Von Roland Böhm 29.08.2005, 06:22
Neugierig beobachten Christiane und Cornelia Weiß im Erlebniszentrum «Phänomania» in Suhl die so genannte Plasmascheibe (Foto vom 10.08.2005). (Foto: dpa)
Neugierig beobachten Christiane und Cornelia Weiß im Erlebniszentrum «Phänomania» in Suhl die so genannte Plasmascheibe (Foto vom 10.08.2005). (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Suhl/dpa. - Anfassen ist in diesem interaktiven Wissenschaftszentrum mehr alserwünscht: «Bei uns kann man Lernen durch Begreifen - und das imwahrsten Sinne des Wortes», sagt Ausstellungsleiterin Karin Weiß.«Dann merken die Besucher, dass sie einen Trabi dank Hebelgesetz miteiner Hand alleine anheben können. Dann könne sie mit der Wasser-Klang-Spritz-Schale den Schall nicht nur hören, sondern auch sehen.Und dann glauben sie, dass eine Kerze tatsächlich mit Hilfe einerPauke «ausgeblasen» werden kann. Weiß nennt das Haus «eine Mischungaus Abenteuerspielplatz und Bildungseinrichtung».

Daniel Jarackas, Betriebswirt aus Dortmund, hat das «Phänomania»im Januar 2003 auf halber Fläche und mit knapp 70 Experimentengegründet. Anregungen holte er sich bei der «Phänomenta» imnorddeutschen Peenemünde. Eine Marktanalyse bestätigte ihm, dass derThüringer Wald ein geeigneter Standort sein könnte. «DasErlebniszentrum ist in der Region die einzige Einrichtung dieser Artund somit auch wichtig für den Thüringer Wald», bestätigte MandyNeumann, Sprecherin der Thüringer Tourismus-GmbH. Thüringenweit gebees mit der Imaginata in Jena nur eine ähnliche Einrichtung.

Hauptattraktion im «Phänomania» ist ein Astronautentrainer. Darinkönnen die Besucher miterleben, wie Schleuderbewegungen dasGleichgewichtsorgan stören. Wie schnell der Sinn aber schon durchsimple Muster irritiert werden kann, zeigt sich vor der Wackelplatte.Auf einem Bein steht niemand lange davor, ohne zu schwanken. Aberauch Klassiker wie das Telefonieren über zwei nur mit einer Schnurverbundenen Dosen kommt zu neuer Ehre. «Viele kennen dieses Phänomenja gar nicht mehr - mein Kind zum Beispiel hat ein Handy», erzähltWeiß.

Die meisten Experimente bauen die Mitarbeiter des Hauses selbst.Anregungen dazu stammen aus ähnlichen Häusern. Die physikalischenErklärungen sind bewusst knapp und stammen meist aus Schulbüchern dermaximal achten Klasse. «Wir wollen niemanden überfordern», sagt Weiß.Vielen reiche es, zu wissen, dass einige optische Phänomene einfachmit der Trägheit des menschlichen Gehirns zusammenhängen, oder dassdie Tragfähigkeit einer Brücke vor allem mit geschickter Formgebungzu tun hat. «Alle, die mehr wissen wollen, lesen es nach oderfragen», berichtet die Leiterin. Ganz im Sinne von Albert Einstein,der Besuchern im «Phänomania» mehrfach begegnet: «Wichtig ist, dassman nicht aufhört zu fragen.»

(Das Erlebniszentrum «Phänomania», Am Königswasser 5 inSuhl, Tel. 03681- 805391, ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhrgeöffnet.)

Den so genannten Astronautentrainer probieren Carolin Schleinig und Stefan Allner aus Sachsen-Anhalt im Erlebniszentrum «Phänomania» in Suhl aus (Foto vom 10.08.2005). (Foto: dpa)
Den so genannten Astronautentrainer probieren Carolin Schleinig und Stefan Allner aus Sachsen-Anhalt im Erlebniszentrum «Phänomania» in Suhl aus (Foto vom 10.08.2005). (Foto: dpa)
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