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Freizeit Freizeit: «Qwirkle» ist Spiel des Jahres 2011

Von Kirsten Baukhage 27.06.2011, 10:02
Das Kombinationsspiel «Qwirkle» der Spieleautorin Susan McKinley Ross wurde zum «Spiel des Jahres 2011» gewählt. (FOTO: DPA)
Das Kombinationsspiel «Qwirkle» der Spieleautorin Susan McKinley Ross wurde zum «Spiel des Jahres 2011» gewählt. (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dpa. - Für die eingeschworene Spiele-Gemeinde sind ihre Tipps so etwas wiedie Bestseller-Listen für Leseratten. Das jeweilige Spiel des Jahresverkaufte sich seit seiner erstmaligen Kür 1979 millionenfach. GanzAusgefuchste können sich jetzt auf das Kennerspiel des Jahres freuen.

Berlin/dpa.Klare Gestaltung und einfache Regeln - mit diesemErfolgskonzept hat sich das Holzspiel «Qwirkle» gegen seine beidenKonkurrenten als «Spiel des Jahres 2011» durchgesetzt. «Qwirkle»(Verlag Schmidt Spiele) mit 108 schwarzlackierten und buntverziertenHolzsteinen erkläre sich nahezu selbst und ziehe alle Generationen inseinen Bann, hob die Jury am Montag in ihrer Begründung hervor. DieUS-Erfinderin Susan McKinley Ross lüftete das Rätsel, was ein«Qwirkle» sei. «Das bedeutet im Amerikanischen ein bisschenfremdartig, komisch, anders», sagte sie in Berlin.

Im 33. Jahrgang der Preisvergabe kreierte die Jury auch einenneuen Preis: Das Kennerspiel des Jahres. Damit sollenanspruchsvollere Spieler angesprochen werden, die sichkompliziertere Regeln, mehr Material und mehr Spielvariantenwünschen, sagte der Jury-Vorsitzende Tom Felber. Der neue Preis solleaber dem «Spiel des Jahres» nicht die Show stehlen, sondern sichdezent im Hintergrund halten. «Die Trennlinie ist ganz klar derAufwand: Bei der Gestaltung wie beim Spielen.» Ausgezeichnet wurde «7Wonders» (Verlag Repos Production, Vertrieb: Asmodee).

Vom Spielaufbau erinnert «Qwirkle» (ca. 30 Euro) sowohl an Rummycubals auch an Domino. Die Spieler können aus quadratischen Steinen mitsechs verschiedenen Farben und sechs verschiedenen Symbolenauswählen. Es dürfen entweder gleiche Symbole in unterschiedlichenFarben oder unterschiedliche Symbole in einer Farbe aneinandergelegtwerden.

So wächst schnell ein kunstvolles Gebilde auf dem Tisch, das auchhübsch anzusehen ist. Eine vollständige Sechserreihe ist ein«Qwirkle» und wird mit mehr Punkten belohnt. Doch für jedes passendeAnlegen können die Spieler Punkte sammeln. Neben Glück beim Ziehender Steine sind schnelle Auffassungsgabe und der «Überblick» gefragt.Wo lohnt sich der Einsatz meiner Steine am meisten?

Wesentlich schwieriger ist ein Erfolg bei «7 Wonders» zu erzielen.Bis zu sieben Spieler müssen im Verlauf von drei Zeitaltern eins dersieben Weltwunder errichten. Die Bauherren müssen nebenbei Rohstoffezum Bauen anhäufen, mit ihren Nachbarn handeln und die Wissenschaftvorantreiben. In jeder Spielepoche suchen sich die Spieler eine aussieben Karten aus, die ihren Zwecken am dienlichsten scheint undreichen die anderen sechs weiter.

Kluge Planung, strategische Investitionen und Behindern deranderen Spieler steigern das Vergnügen bei diesem schnellenKartenlegespiel. Die Spieler fühlten sich wie wahre Herrscher, wennsie ihr Reich bauten, fand die Jury. Das Spiel kostet rund 40 Euro.

Jury-Präsident Felber bezeichnete die eingereichten undvornominierten Spiele als einen der stärksten Jahrgänge in denvergangenen zehn Jahren. Sowohl bei der Gestaltung wie beim Aufbauhätten Erfinder und Illustratoren häufig die üblichen Bahnendurchbrochen. Das Kinderspiel des Jahres wird Anfang August inHamburg gekürt. Die Auszeichnungen sollen das Spiel als Kulturgut inder Gesellschaft und Familie fördern.