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Umweltschutz Freiwillige befreien Spiekeroogs Strände von Meeresmüll

Kurz vor dem Beginn der Brutzeit im Wattenmeer haben Insulaner und Gäste auf der Nordseeinsel Spiekeroog Müll gesammelt. Vor allem Netzfetzen gefährden Jungvögel. Es gab auch einen besonderen Fund.

Von dpa 22.02.2025, 16:32
Allein von der Hermann Lietz-Schule auf Spiekeroog beteiligten sich an der Aktion rund 35 Schülerinnen und Schüler - hinzu kamen noch weitere Insulaner und Gäste.
Allein von der Hermann Lietz-Schule auf Spiekeroog beteiligten sich an der Aktion rund 35 Schülerinnen und Schüler - hinzu kamen noch weitere Insulaner und Gäste. Nicole Stollberg/Hermann Lietz-Schule Spiekeroog/dpa

Spiekeroog - Rund 50 Freiwillige, darunter viele Schülerinnen und Schüler, haben auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog Strände und Dünen von angespültem Meeresmüll befreit. Bei der fast vierstündigen Aufräumaktion kurz vor dem Beginn der Brutzeit im Nationalpark Wattenmeer kamen rund sechs Kubikmeter Müll zusammen. Darunter seien vor allem Netzreste, Taue, Kanister, Fahrradteile, ein Stuhl und etliche Plastikteile gewesen, sagte Nicole Stollberg von der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog. Die Schule hatte die Aktion zusammen mit dem Nationalpark-Haus Wittbülten organisiert. 

„Viele Schüler waren ganz erstaunt, wie viel Müll man dann doch findet“, sagte Stollberg. Viele der eingesammelten Teile stammten erkennbar von Schiffen und seien auf Spiekeroog angespült worden. Aber auch ein kurioser Fund war dabei - ein Liebesbrief in englischer Sprache. „Das war ganz bezaubernd.“ Gesammelt wurde im Osten der Insel sowohl an den Dünen als auch am Strand. Anschließend wurde der Müll auf einen Trecker geladen. Der Abfall soll später auf dem Festland entsorgt werden. 

Ostplate Spiekeroogs ist Kinderstube für viele Vögel

Swaantje Fock, die Leiterin des Nationalpark-Hauses, sagte, es sei wichtig den Müll aus den Gebieten zu sammeln, in dem bald tausende Vögel brüten werden. „Die Ostplate von Spiekeroog ist eine der wichtigsten Kinderstuben für viele Vogelarten“, sagte Fock. Einige seien vom Aussterben bedroht. „Gerade für diese ist es sehr relevant, optimale Bedingungen vorzufinden.“

Alte Netze und Taue seien für Vögel sehr gefährlich, da sie diese als Nistmaterialien verwendeten. Jungvögeln verhedderten sich aber darin und würden teils sterben, sagte Fock. Sobald die Vögel im Frühjahr angekommen sind und brüten, darf in den Teilen der Insel kein Müll mehr gesammelt werden, um die Tiere nicht zu stören. Neben der Sammelaktion am Strand gab es am Samstag auch eine Aufräumaktion im Inseldorf.