Missbrauchsenthüllungen Freistellung von Turn-Bundestrainerin Schunk verlängert
Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im deutschen Turnen geht weiter. Nachwuchs-Bundestrainerin Schunk bleibt vorerst freigestellt.

Mannheim - Nachwuchs-Bundestrainerin Claudia Schunk bleibt im Zuge der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals vom Deutschen Turner-Bund (DTB) freigestellt. Die zunächst für vier Wochen vorgesehene Freistellung werde „bis auf Weiteres“ verlängert, teilte der DTB auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der Verband betonte zugleich, „dass das Ergebnis der laufenden Klärungen weder mit der ursprünglichen Freistellung vorweggenommen wurde, noch mit deren jetziger Verlängerung vorweggenommen wird“.
Im März hatte der DTB entschieden, Schunk „im Sinne einer auch weiterhin umfassenden Aufklärung der in Rede stehenden Sachverhalte und auch zum Schutz der Trainerin“ vorerst freizustellen. Die Gründe für diese Freistellung bestünden fort, hieß es.
Stuttgart und Mannheim im Brennpunkt
Angeführt von der früheren Auswahlathletin Tabea Alt haben seit dem Ende des vergangenen Jahres mehrere ehemalige und aktive Turnerinnen Missstände angeprangert. Von „systematischem körperlichem und mentalem Missbrauch“ im Stuttgarter Kunst-Turn-Forum war die Rede, später rückte auch der Stützpunkt in Mannheim wegen harscher und autoritärer Trainingsmethoden in den Fokus. Schunk war dort gut zehn Jahre lang verantwortlich.
Der Turn-Skandal hat große Kreise gezogen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, sowohl in Stuttgart als auch in Mannheim wurden vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg Objekte durchsucht. Die Ermittlungen dauern an.