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Foo Dogs Foo Dogs: Chinesische Glückshunde sollen Europa «erobern»

Von Max Blosche 09.01.2008, 14:59

Frankfurt/Main/dpa. - Die Frankfurterin ist die europaweit einzige Züchterin von Foo Dogs. Die seltenen chinesischen Hunde, die außerhalb Chinas sonst nur noch in den USA gezüchtet werden, gelten als Glücksbringer und haben eine Jahrtausende alte Geschichte.

Per Zufall stieß die 43-jährige Halbägypterin vor vier Jahren im Internet auf den nordisch-asiatischen Spitz, der mit den weitaus bekannteren Chow Chows verwandt ist. «Mein Sohn wollte einen Hund, da habe ich ein bisschen recherchiert. Obwohl diese Hunde so selten sind, bin ich schnell auf sie gestoßen und habe sie gleich gut gefunden», erinnert sich Nubhan. Von einer Reise in den USA kam sie mit ihrem ersten Foo Dog zurück. Die damals achtwöchige Molly hat vor wenigen Tagen zwei Welpen zur Welt gebracht. Für den ersten Wurf hatte Nubhan seinerzeit Sperma von einem Zuchthund aus Florida importiert, eine in den USA sehr verbreitete Methode, wie sie berichtet. Nach dieser ersten künstlichen Befruchtung ihrer Hündin habe sie sich einen eigenen geschlechtsreifen Rüden zugelegt.

Während die frischgebackene Hundemutter sich in einem eigenen Raum von ihrer dritten Geburt erholt, tollen ihre vier Artgenossen Wu Wei, Ann Li, Chenooka und Yoni durch Nubhans Wohnzimmer. «Normalerweise sind sie sehr ruhig und schlafen sehr viel, das ist gerade der berühmte Vorführeffekt», sagt die Besitzerin mit Blick auf das lebhafte Treiben. Die promovierte Ethnologin fasziniert besonders, «dass sie sehr selten und eine sehr alte Hunderasse mit Geschichte sind». Außerdem finde sie gut, dass Foo Dogs keine Moderasse sind. Sie seien sehr freundlich, nicht aggressiv gegenüber Menschen, leicht zu erziehen und sehr gut als Kinder- und Familienhund geeignet.

Viele Legenden ranken sich um die Foos. So sollen sie einst die chinesische Mauer bewacht haben und Glück bringen. «Wenn man in der Neujahrsnacht den weißen Fleck eines Foos berührt, soll man das ganze Jahr Glück haben», berichtet die Expertin. Den Namen der ersten Hündin habe ihr heute zwölfjähriger Sohn ausgesucht, bei den anderen Hunden habe sie sich «etwas exzentrischere» Namen mit besonderen Bedeutungen ausgedacht. Chenooka etwa bedeute Wind.

Mit ihrer Begeisterung für die seltene Rasse konnte sie schon andere Hundefreunde anstecken. Für die Welpen aller drei bisherigen Würfe fand sie problemlos Abnehmer. Die Züchterin weiß von insgesamt neun erwachsenen Foos im Raum Frankfurt und zweien in München, hinzu kommen die zwei neugeborenen Welpen. Bei vielen Rassen seien Würfe mit acht oder neun Hundebabies üblich, ein Foo-Wurf habe in der Regel nur zwei bis drei Neugeborene. 2000 Euro kostet ein Welpe. Trotz dieses stolzen Preises betreibt Nubhan die Zucht, die sie weiter ausbauen will, als Hobby: «Dafür hat man auch großen Aufwand und viele Kosten, davon leben könnte ich nicht.»

Gerne würde sie auch einmal nach China reisen und sich auf die Spurensuche in Sachen Foos begeben. Steinskulpturen an ihrem Hauseingang und im großen Garten, wo sich die außergewöhnlichen Vierbeiner austoben dürfen, erinnern schon mal an die Vorfahren. Um Foos in China aufzuspüren, aber auch um sie in Europa bekannter zu machen, hat Nubhan gemeinsam mit Gleichgesinnten den «Chinese Foo Dogs Club Europe» gegründet. Ehrenmitglied ist Brad Trom. Der Amerikaner kaufte vor knapp 20 Jahren die Foo Dogs, die ein Chinese erstmals in die USA importierte, und legte dort den Grundstein für die Zucht der chinesischen Glückshunde.

Mehr Informationen: www.foo-dogs.eu