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Kriminalität Firmengeld veruntreut: Betriebswirtin gesteht vor Gericht

Kaum hat sie eine neue Anstellung gefunden, greift die Frau auf Vermögen des Arbeitgebers zu. Mit ihren Taten befassen sich Polizei und Justiz seit Jahren. Nun geht es um rund 190.000 Euro.

Von dpa 01.04.2025, 13:58
Eine Betriebswirtin griff trotz mehrerer Vorstrafen erneut auf Konten ihrer Arbeitgeber zu. (Foto Illustration)
Eine Betriebswirtin griff trotz mehrerer Vorstrafen erneut auf Konten ihrer Arbeitgeber zu. (Foto Illustration) Monika Skolimowska/dpa

Berlin - Eine Betriebswirtin soll nach einer verbüßten Strafhaft erneut als Angestellte Geld von Firmenkonten für sich abgezweigt haben. Vor dem Berliner Landgericht wird ihr Untreue in über 180 Fällen zur Last gelegt. Die 50-Jährige soll Rechnungen gefälscht und rund 190.000 Euro ergaunert haben. Die Angeklagte sagte zu Prozessbeginn, sie könne sich zwar nicht mehr an Einzelheiten erinnern, „aber es war so“.

Der Frau werden im aktuellen Prozess Taten zwischen Dezember 2018 und Januar 2021 zur Last gelegt. Betroffen seien zwei Unternehmen. In einer Firma sei die Betriebswirtin unter anderem für die Abrechnung von Dienstreisen zuständig gewesen. Innerhalb von etwa neun Monaten habe sie in dem Unternehmen in 167 Fällen Geld ihres Arbeitgebers veruntreut, so die Anklage. Nachdem der Schwindel aufgeflogen war, habe sie eine neue Anstellung gefunden und erneut Geld von Firmenkonten abgezweigt.

Ergaunertes Geld „zur Lebensführung genutzt“

Die Angeklagte sagte, sie sei 2017 nach einer verbüßten Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden - „nur mit einem Koffer und pleite“. Das ergaunerte Geld habe sie „zur Lebensführung genutzt“. Zudem sei sie ihren beiden Töchtern unterhaltspflichtig gewesen.

Die Angeklagte ist seit 2004 immer wieder wegen Vermögensdelikten verurteilt worden. Anfang Januar 2024 wurde sie in einem Betrugsverfahren festgenommen und befindet sich seitdem in Haft. 

Im April 2024 ergingen vier Jahre Haft gegen die Angeklagte. Rund 130.000 Euro hatte die Frau binnen vier Monaten als Buchhalterin eines Unternehmens auf eigene Konten überwiesen. Diese rechtskräftige Strafe verbüßt sie derzeit.

Im damaligen Prozess hatte sie erklärt, sie habe Defizite über Geld kompensiert – „es musste immer das Teuerste sein“. Mit einem Urteil im aktuellen Prozess wird am 8. April gerechnet.