Fips Fleischer Fips Fleischer: Swing-Legende in Chemnitz gestorben

Leipzig/Chemnitz/dpa. - Bekanntester Hit der mehr als 100 von ihm komponiertenSchlager war der «Pinguin-Mambo».
Der Vollblutmusiker wurde am 2. Mai 1923 in Hohenfichte beiAugustusburg (Landkreis Freiberg) geboren. Seit seinem sechstenLebensjahr machte Fips Fleischer Musik. Von 1937 bis 1941 absolvierteer ein Studium an der Musikschule Zschopau. Sein erstes Engagementhatte er mit 18 Jahren als Solo-Oboist beim Sinfonieorchester desHessischen Rundfunks in Frankfurt. Bald entdeckte er seine Liebe fürden Jazz, interessierte sich für Duke Ellington, Count Basie undWoody Herman.
1947 kam der ausgebildete Kapellmeister nach vielen Kriegswirrenzum bekannten Kurt Henkels, der in Leipzig das Tanzorchester desMitteldeutschen Rundfunks aufbaute. Fleischer war dort Schlagzeugerund Solovibraphonist, bis er 1957 seine erste eigene Big Bandgründete und den Swing-Jazz in der DDR populär machte. Von 1970 bis1988 leitete Fleischer auch die Abteilung Tanz- undUnterhaltungsmusik der Hochschule für Musik in Leipzig.
Der Bau der Mauer setzte seinem Engagement im Ausland ein jähesEnde. Fleischer und seine Band waren monatelang arbeitslos, bis derDeutsche Fernsehfunk (DFF) 1962 dem Wahl-Leipziger einenExklusiv-Vertrag anbot. Mit seiner zweiten Band machte Fleischer zehnJahre Musikfilme und Galas im Berliner Friedrichstadt-Palast.
Die dann gegründete dritte Band hatte einen steilen Aufstieg vorsich, reiste wieder ins westliche Ausland: «Wir konnten uns vorArbeit kaum retten», erinnerte sich der Bandleader später. Mit derWende kam für den Musiker der große Einbruch. «Wenn man ein Lebenlang erfolgsgewohnt ist, muss man damit erst mal fertig werden, nichtgefragt zu sein», sagte Fleischer.