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Feuer Feuer: Millionenschaden bei Karlsruher Raffineriebrand

23.07.2004, 14:53
Das Luftbild vom Freitag (23.07.2004) zeigt einen Anlagenteil der Karlsruher Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO), in dem es am Freitagmittag eine Explosion in der Verschwefelungsanlage gegeben hat. Ein Kamin ist dabei eingestürzt. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt. Die Feuerwehr rechnet mit hohem Sachschaden. (Foto: dpa)
Das Luftbild vom Freitag (23.07.2004) zeigt einen Anlagenteil der Karlsruher Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO), in dem es am Freitagmittag eine Explosion in der Verschwefelungsanlage gegeben hat. Ein Kamin ist dabei eingestürzt. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt. Die Feuerwehr rechnet mit hohem Sachschaden. (Foto: dpa) dpa

Karlsruhe/dpa. - Ein Brand in der Karlsruher MineralölraffinerieOberrhein (MiRO) hat am Freitag einen Millionenschaden verursacht.Verletzte gab es nicht. Es habe zu keiner Zeit die Gefahr einerBrandkatastrophe für die Gesamtanlage bestanden, sagte der LeiterQualität und Sicherheit von MiRO, Thomas Maier, der Presse. Auchseien bei Luftmessungen keine gefährlichen Schadstoffe festgestelltworden. Die Brandursache ist noch unklar.

Laut MiRO war das Feuer mit bis zu 40 Meter hohen Flammen im WerkII gegen 11.20 Uhr in einem knapp 200 Meter hohen Kamin einer Benzin-Entschwefelungsanlage ausgebrochen. Anschließend habe es durch rund300 Grad heißes verdampfendes Benzin eine Verpuffung gegeben. Nacheinem lauten Explosionsknall sei der weiße Kamin zu zwei Drittelneingestürzt. Gravierende Schäden an benachbarten Anlagen seienvorerst nicht festgestellt worden, hieß es. MiRO verfügt überinsgesamt fünf Benzin-Entschwefelungsanlagen.

Ein zunächst vermisster Mitarbeiter wurde unverletzt entdeckt.Über 70 Feuerwehrleute, darunter 30 Angehörige des Werk-Brandschutzes, waren vor Ort. Das Feuer war nach Angaben Maiers nachetwa 45 Minuten unter Kontrolle und kurze Zeit später weitgehendgelöscht. Wegen einer 200 Meter hohen Rauchwolke wurden Anwohneraufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Die Produktion in Werk I der Raffinerie sei von dem Vorfall nichtbetroffen gewesen. Auch im Werk II seien jene Anlagenteile, die nichtmit der Benzinentschweflungsanlage zusammenhingen, weiter in Betrieb,teilte das MiRO-Notfallcenter am frühen Nachmittag mit.

Die MiRO ist nach eigenen Angaben Deutschlands größteKraftstoffraffinerie. Im vergangenen Jahr wurden in der Anlage amKarlsruher Rheinhafen 15,3 Millionen Tonnen Rohöl zu Otto- undDieselkraftstoffen sowie zu leichtem Heizöl verarbeitet. Der Umsatzlag bei 4,4 Milliarden Euro.