Fernsehen Fernsehen: Letzte Staffel von «Friends» wird produziert

New York/dpa. - Es ist das Ende einer wunderbaren Freundschaft. Lange haben die Schauspieler der seit zehn Jahren erfolgreich laufenden US-Sitcom «Friends» (in Deutschland bei ProSieben) mit sich gerungen. Aber ab Mai ist Schluss mit den Geschichten über Ross, Rachel, Phoebe, Joey, Monica und Chandler, sechs Freunde, die in Manhattan lebten und liebten. In diesen Tagen wird in den Studios von Warner Brothers in Los Angeles die letzte Episode der endgültig letzten, der zehnten Staffel gedreht.
Das Thema des großen Finales unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe. Nur die nötigste Film-Crew war für die Dreharbeiten geplant und auf das übliche Live-Publikum wurde verzichtet, um die Spannung und die Einschaltquoten bis zur Sendung im Mai hoch zu halten. Schauspieler David Schwimmer (der romantische Paläontologe Ross Geller) verspricht jedoch einen keinen allzuschmerzhaften Abschied: «Wir beenden das Ganze mit einem Gefühl für einen neuen Anfang und auch die Zuschauer werden das Gefühl haben, dass ein neues Kapitel für alle Beteiligten beginnt.»
«Friends» gilt als eine der erfolgreichsten Sitcoms in den USA. Die Show ist seit fünf Jahren ununterbrochen Nummer eins bei den Zuschauern im Alter zwischen 18 bis 49 Jahren und wurde insgesamt 55 Mal für die Emmy-Preise sowie vier Mal für die Golden Globes nominiert. 1996 gewann die Serie den Preis des Filmschauspieler- Verbands für das beste Ensemble in einer Komödie und vier Mal den Zuschauerpreis People's Choice, zuletzt 2002. Schon nach der neunten Staffel im vergangenen Jahr hatte es geheißen, dass die Freunde nicht weitermachen würden. Mit einer Gage von zwei Millionen Dollar (rund 1,6 Millionen Euro) pro Schauspieler und Episode waren sie auf dem finanziellen Olymp angelangt. Dann aber es gab noch mal eine Verlängerung.
Eine emotionale Achterbahn über das Ende der beliebten Serie, die seit 1994 auf dem US-Sender NBC läuft, müssen nicht nur die Fans durchleiden. «Wir fühlen uns alle gerade wie zerbrechliches Porzellan und laufen mit Vollgas auf eine Mauer zu- und den unvermeidlichen Schmerz», formuliert es Jennifer Aniston (alias Rachel Green). «Und wir werden in Millionen Stücke zersplittern», fügt ihre Kollegin Lisa Kudrow hinzu, die Masseuse und Hobby-Gitarristin Phoebe Buffay spielt. Kollege Matthew Perry (Spaßvogel Chandler Bing) wird sogar patriotisch: «Wir sind eine Gruppe von Leuten, die jede Woche zusammenkommt und Amerika zum Lachen bringt. Was gibt es besseres als das», sagt er. Für alle würde es schwierig werden, ein adäquates Nachfolge-Projekt zu finden.
Über Jennifer Aniston, die mit Hollywood-Schauspieler Bard Pitt verheiratet ist, wird immer wieder gemunkelt, dass sie jetzt ein Kind bekommen möchte. Um Filmrollen müssen sich weder sie noch Matthew Perry Gedanken machen, sie sind gut im Geschäft. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich aus den Drehbuch-«Friends» wirkliche Freundschaften entwickelt, mit ein Grund, warum die Sitcom laut Produzent David Crane so gut funktionierte und der Grund, warum der Abschied so schwer fallen wird: «Es ist bittersüß. Es war so selbstverständlich, dass wir so viel Zeit miteinander verbracht haben. Wenn wir uns jetzt sehen wollen müssen wir Verabredungen und Pläne machen, das ist einfach übel. Es war ein Drittel meines Lebens. Für mich schließt sich ein Kapitel», so «Joey» Matt LeBlanc.