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Fernseh-Stars Fernseh-Stars: Die Ludolfs verabschieden sich von Horst

Von Stefan Schmitt 05.02.2011, 21:52
Die Brüder des verstorbenen Horst Günter Ludolf, Uwe (2.v.r) und Manni (r) stehen mit Fans auf dem Friedhof in Urbach vor dem Grab des Bruders. (FOTO: DPA)
Die Brüder des verstorbenen Horst Günter Ludolf, Uwe (2.v.r) und Manni (r) stehen mit Fans auf dem Friedhof in Urbach vor dem Grab des Bruders. (FOTO: DPA) dpa

Urbach/dapd. - Hier ist am Freitag der ausder Serie «Die Ludolfs - Vier Brüder auf'm Schrottplatz» bekannteLudolf im engsten Familienkreis beerdigt worden. Am Tag daraufbekommen die Fans Gelegenheit, vom 56-Jährigen Abschied zu nehmen.

Der kleine Ort im Westerwald hat sich für den erwarteten Ansturmder Fans bestens gerüstet. «Wir mussten davon ausgehen, dass es zueinem hohen Besucherandrang kommt», sagt der Bürgermeister derzuständigen Verbandsgemeinde Puderbach, Wofgang Kunz (SPD). Ergreift auf einen Erfahrungswert aus dem Frühjahr 2007 zurück: Zueinem «Tag der offenen Tür» auf dem Schrottplatz der vier Brüderwollten mehr als 25.000 Leute kommen. Der Verkehr brach daraufhinzusammen.

Extra aus Bremen angereist

Entsprechend standen am Samstag an den wichtigsten KreuzungenPolizei und Feuerwehr mit einer großen Zahl an Einsatzkräftenbereit, um Parkplätze zuweisen oder den Verkehr umleiten zu können.Bereits gegen Mittag kam die Familie Kuster aus Bremen nach Urbach.«Wir sind die ganze Nacht durchgefahren, um bei der Trauerfeier fürGünter mit dabei sein zu können», berichtet Mutter Gabriele später.

Sie, ihr Mann und die Kinder hätten noch keine einzige Folge derSerie über die Ludolfs auf dem Sender DMAX verpasst, sagt GabrieleKuster: «Die spielen ihre Rollen so richtig ehrlich und authentisch,wie aus dem richtigen Leben.» Nichts wirke an den Ludolfs gekünsteltoder überheblich. Der Tod von Günter habe sie daher betroffengemacht.

Ähnlich sieht dies auch der 26-jährige Student Tobias. Er kam mitseiner Freundin aus Aachen in den Westerwald. «Einmal Fan, immerFan», sagt er. Ihm gefalle an der Serie vor allem die natürlicheHandlung in dem besonderen Ambiente eines Schrottplatzes.

Am Samstag lassen die Ludolfs ihre Fans auf sich warten. Einehalbe Stunde später als zunächst angekündigt erscheinen Manfred undUwe Ludolf am Friedhof, und sie entschuldigen sich dafür umgehend:Ihren Bruder Peter habe der Tod von Günter stark mitgenommen, erhabe das Haus nicht verlassen wollen.

Weniger Besucher als erwartet

Beide zeigen sich bewegt von der Menge der angereisten Fans undnehmen deren Trauerbekundungen entgegen. «Das ist ganz im Sinne vonGünter», sagt Manfred Ludolf. Der schaue sicherlich vom Himmel auszu. Ob es weitere Folgen der Serie über die Schrottplatzbrüder, diejetzt nur noch zu dritt sind, geben wird, lässt er offen: «Wirwissen es noch nicht.»

Dass mit mehreren hundert Friedhofsbesuchern letztlich danndeutlich weniger Fans kamen als zunächst angenommen, weiß sichBürgermeister Kunz nicht zu erklären: «Es kann das schlechte Wettergewesen sein oder einfach die Tatsache, dass die Leute an einemSamstag nicht so viel Zeit haben.» Manfred Ludolf sagt dagegen, ersei überzeugt, dass viele Fans erst in den nächsten Tagen oderWochen das Grab seines Bruders besuchen werden. Der kleine Ort imWesterwald könnte also in nächster Zeit ungewöhnlich viele Besucherhaben.