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Weiterbildung FDP kritisiert Pläne für gesetzlichen Bildungsurlaub

In 14 Bundesländern gibt es einen Rechtsanspruch auf Bildungsurlaub - nur Bayern und Sachsen fehlen noch. Doch es gibt von Verbänden und der FDP auch Kritik an dem Vorhaben.

Von dpa 24.04.2025, 13:25
In Sachsen gibt es am geplanten Bildungsurlaub auch Kritik von Verbänden und der FDP (Symbolbild).
In Sachsen gibt es am geplanten Bildungsurlaub auch Kritik von Verbänden und der FDP (Symbolbild). Daniel Naupold/dpa

Dresden - Der geplante gesetzliche Bildungsurlaub in Sachsen stößt nicht nur auf Gegenliebe. Nachdem die kommunalen Spitzenverbände, der Handwerkstag und der Arbeitgeberverband bereits ihr Missfallen äußerten, stimmt auch die FDP in die Kritik ein. „Weiterbildung ist wichtig. Aber sie braucht Freiraum, keine zusätzliche Bürokratie und keinen staatlichen Zwang“, betonte die sächsische FDP-Vizevorsitzende Ulrike Harzer. Das Vorhaben würde Kommunen und Mittelstand zusätzlich belasten, Bürokratie schaffen und bestehende Engpässe bei Fachkräften weiter verschärfen.

FDP sieht Kommunen und Mittelstand durch Bildungsurlaub belastet

„Weiterbildung lebt von Eigenverantwortung und unternehmerischer Initiative, nicht von starren Pflichtmodellen, die am Bedarf vorbeigehen. Ein gesetzlicher Anspruch auf Bildungsurlaub trifft vor allem kleine Betriebe, Verwaltungen und Kitas. Die Leidtragenden wären am Ende die Bürgerinnen und Bürger“, erklärte die FDP-Politikerin. Sachsen sei bei Weiterbildung bereits sehr gut aufgestellt. Die Weiterbildungsquote liege ohne gesetzlichen Bildungsurlaub mit 61 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Viele Firmen würden ihren Mitarbeitern freiwillig Fortbildungen, oft sogar mit bezahlter Freistellung, ermöglichen. 

Gesetzentwurf wurde unlängst in den Landtag eingebracht

Ein Gesetzentwurf für Bildungszeit wurde unlängst als Volksantrag in den Landtag eingebracht. Er soll garantieren, dass Arbeitnehmer fünf Tage im Jahr bezahlten Urlaub für Weiterbildung bekommen. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien sowie kirchlichen, freien und sozialen Trägern hatte dafür mehr als 55.000 Unterschriften gesammelt. CDU und SPD haben sich als Regierungskoalition zwischenzeitlich auf drei Tage Bildungsurlaub verständigt. Das gilt nun als möglicher Kompromiss. 

In 14 Bundesländern gibt es bereits einen Rechtsanspruch auf Bildungsurlaub. Nur Bayern und Sachsen machen bisher eine Ausnahme.