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Parteien und Wahlkampf Fast alle Parteien in Sachsen haben Mitgliederzuwachs

Die Bundestagswahl steht vor der Tür. Die Parteien in Sachsen fühlen sich gerüstet - zumindest macht ihnen die Mitgliederentwicklung Hoffnung.

Von dpa 18.01.2025, 06:00
Die sächsischen Parteien ziehen personell gestärkt in den Bundestagswahlkampf. (Symbolbild)
Die sächsischen Parteien ziehen personell gestärkt in den Bundestagswahlkampf. (Symbolbild) Sebastian Kahnert/dpa

Dresden - Die großen Parteien in Sachsen ziehen personell gestärkt oder auf gleichbleibendem Mitgliederniveau in den Bundestagswahlkampf. Größte Partei im Freistaat bleibt die Union mit konstant 9.500 Mitgliedern. Dahinter rangieren die Linken mit etwa 7.086 Frauen und Männern sowie die SPD (4.551) und die Grünen (4.502), ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Die AfD steht zu Beginn des Jahres mit etwa 3.600 Mitgliedern zu Buche, hat aber nach eigenem Bekunden noch mehr als 500 Neuanträge in petto. Lediglich die FDP, die seit 2014 nicht mehr im Sächsischen Landtag vertreten ist, hat binnen eines Jahres einen Mitgliederschwund zu verzeichnen - von etwa 2.000 auf 1.900. 

BSW plant Ausbau der Strukturen

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt ein Jahr nach seiner Gründung in Sachsen auf rund 80 Mitglieder, will die Strukturen aber nach der Bundestagswahl am 23. Februar im Freistaat ausbauen und viele Interessenten aufnehmen, wie Partei- und Fraktionschefin Sabine Zimmermann unlängst sagte. 

„Die Mitgliederzahl der SPD Sachsen ist über viele Jahre recht konstant“, sagte SPD-Landesgeschäftsführer Jens Wittig. Im vergangenen Jahr habe man im Zuge der Landtagswahlen mit der Spitzenkandidatin Petra Köpping 448 neue Mitglieder gewinnen können. „Im Saldo mit Austritten und verstorbenen Parteimitgliedern ist das ein Zugewinn von 104. Das kann sich sehen lassen.“

„Die meisten Mitglieder haben wir in Leipzig und Dresden, die anderen Kreisverbände folgen mit einigem Abstand auf solidem Niveau. Die SPD hat in Sachsen also ein stabiles Fundament. Das werden wir im Bundestagswahlkampf erneut unter Beweis stellen. Unsere Leute sind sturmerprobt“, betonte Wittig. 

Linke legen binnen Jahresfrist um rund 1.000 Mitglieder zu

Die Linken habe nach eigenen Angaben auch im Januar einen Zuwachs erhalten. Am Jahresende 2023 betrug die Mitgliederzahl 6.098, ein Jahr später 6.917. In den ersten beiden Januar-Wochen seien 169 neue Mitglieder hinzugekommen, hieß es. Nun sind es 7.086 

Die Grünen wuchsen innerhalb eines Jahres von 3.602 (1. Januar 2024) auf 4.502 Mitglieder. „Es gab nach den Demokratie-Demos Anfang des Jahres ein signifikantes Hoch bei den Eintritten, außerdem nach der Landtagswahl und vor allem nach der Ankündigung von Robert Habeck, als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl zu gehen“, sagte Parteisprecher Uwe Richter. 

Die FDP zieht Optimismus aus der Tatsache, dass 60 Prozent der neuen Mitglieder unter 30 Jahre alt sind. „Während wir in den letzten Monaten in der Ampel-Regierung noch mehr Austritte als Eintritte hatten, halten sich die Werte momentan die Waage. Aktuell ist die Mitgliederentwicklung stabil mit einer leichten Tendenz wieder nach oben“, sagte Vize-Landeschef Thomas Kunz.