Monatelang zu Unrecht geblitzt Falsche Blitzer im Einhorntunnel von Schwäbisch Gmünd: Lastwagenfahrer müssen trotzdem zahlen

Schwäbisch Gmünd - Lastwagenfahrer in Schwäbisch Gmünd sind monatelang zu Unrecht geblitzt worden - und müssen trotzdem zahlen. An den Ein- und Ausfahrten des Einhorntunnels lösten die Radarfallen bereits ab Tempo 60 aus - erlaubt war aber 80.
Schwäbisch Gmünd entschuldigt sich - Bußgeld kann nicht erstattet werden
Die Stadt räumte den Fehler ein. „Wir bedauern das sehr und können uns bei den Fahrern nur entschuldigen“, sagte Sprecher Markus Herrmann am Donnerstag.
Mit einer Rückerstattung des bereits gezahlten Bußgeldes können die Fahrer allerdings nicht rechnen.
„Bußgeldverfahren, die bereits abgeschlossen sind, können wir leider nicht neu aufmachen“, sagte Herrmann. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Rund 4.000 Lkw-Fahrer bekamen Bußgeldbescheide
Bei rund 4.000 Lkw-Fahrern flatterten Bußgeldbescheide ins Haus, etwa 800 davon kassierten sogar Punkte in Flensburg, wie die Stadt mitteilte.
Aufgefallen waren die falsch eingestellten Blitzer, als ein Lastwagenfahrer im Sommer vor dem Amtsgericht gegen seinen Bescheid klagte und Recht bekam.
Im Einhorn-Tunnel bei Tempo 80 schon mit 60 geblitzt
Für Autofahrer gilt im Tunnel Tempo 80. Seit Februar wurden Lastwagen dort extra geblitzt - und zwar bereits bei einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern.
Die Stadt verwies bei ihrer ersten Einschätzung auf eine generelle Regelung, nach der die Beschränkung auf Tempo 60 bei allen einspurigen Strecken gelte.
Laut Stadt beschied das Gericht für die Ein- und Ausfahrten des Tunnels jedoch eine unklare Situation - also doch Tempo 80. (dpa)