Faktencheck Faktencheck: Bereichert sich Ehefrau von Markus Söder an der Maskenpflicht?

Nürnberg/Halle (Saale) - Der Vorwurf wiegt schwer: AfD-Politiker behaupten, dass sich die Ehefrau des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder an der Maskenpflicht bereichere, die ihr Ehemann angeordnet habe. Die MZ hat sich den Fall einmal angesehen.
Karin Baumüller-Söder ist nicht nur Ehefrau des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), sondern auch Mitinhaber der Baumüller Gruppe. Das Nürnberger Unternehmen mit rund 2.000 Mitarbeitern stellt unter anderem Elektromotoren, Schaltschränke und Antriebssysteme her.
Unternehmen druckte 200 Visiere als Spende für Krankenhäuser
Während der ersten Corona-Welle im Mai nutzte das Unternehmen die hauseigenen 3D-Drucker, um insgesamt 210 sogenannte „Face Shields“ herzustellen. Das sind keine Masken, sondern Plexiglas-Visiere. Davon blieben laut Recherchen des „Donaukuriers“ zehn Stück im Haus, die übrigen 200 wurden an zwei Krankenhäuser gespendet.
Der Vorwurf, Söders Ehefrau bereichere sich an der Maskenpflicht, ist allerdings auch aus einem anderen Grund völlig unhaltbar: Laut dem bayrischen Gesundheitsministerium sind „Face Shields“ in Bayern überhaupt nicht als Mund-Nasen-Schutz zugelassen. Die im Internet kursierenden Anschuldigungen sind demnach falsch. (mz)