Adel Experte sieht Charles III. in Verbundenheit mit Deutschland
Berlin - Der britische Historiker Neil MacGregor erwartet von König Charles III. einen positiven Wandel der deutsch-britischen Beziehungen. „Er ist der erste wirkliche Nachkriegskönig, denn anders als das Leben seiner Mutter hat der Krieg sein Leben nicht geprägt“, sagte MacGregor dem „Stern“ vor Beginn des Staatsbesuchs von Charles am Mittwoch. Die Menschen unter 50 Jahren in Großbritannien und Deutschland seien „sich heute näher als je in den vergangenen über 100 Jahren“. Er hoffe, diese Nähe zeige sich während des Besuchs.
Charles wird mit seiner Frau Camilla für Mittwochnachmittag in Berlin erwartet. Sie bleiben bis Freitag in Deutschland. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender begleiten das royale Paar durch ein dichtes Programm. MacGregor, bis 2018 Gründungsmitglied des Berliner Humboldt-Forums und zuvor Direktor des British Museum, bescheinigte Charles eine besondere Verbundenheit zu Deutschland.
„Schon seine Vorfahren orientierten sich an Deutschland als Symbol für die Moderne“, sagte der Historiker. „In dieser Tradition sieht Charles das Land als Partner im Umwelt- und Klimaschutz. Und in diesem Punkt sind die jüngeren Generationen der Deutschen und der Briten im Einklang. Das vereint sie.“
Charles' deutscher Urururgroßvater, Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, Ehemann der britischen Königin Victoria, sei eines der großen Vorbilder von Charles, sagte MacGregor weiter. Der Monarch teile die „zutiefst deutsche Naturverbundenheit“ seines Vorfahren.