Ex-Müritz-Hotel Ex-Müritz-Hotel: Das Ende des ehemaligen DDR-Vorzeigehotels

Klink - Gut zwei Jahre nach der Schließung des ehemaligen DDR-Vorzeigehotels in Klink in Mecklenburg Vorpommern haben die Vorbereitungen für den Abriss begonnen. Das Hotelgelände wird zum Schutz vor Vandalismus eingezäunt, wie ein Sprecher des Eigentümers - der Berliner Avila-Gruppe - sagte. Nach dem Ausbau von Schadstoffen wie Asbest sei frühestens im Herbst mit dem Komplett-Abriss zu rechnen. Erwogen wird derzeit eine Sprengung, um die Belastungen gering zu halten.
DDR-Vorzeigehotel in Klink: Hotel mit 45 Hektar Grundstück an der Müritz ging 1974 in Betrieb
„Der Altbau des Hotels war aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr sanierbar“, sagte der Avila-Sprecher. Das Hotel mit 45 Hektar Grundstück an der Müritz war 1974 in Betrieb gegangen und nach Templin in Brandenburg und Friedrichroda in Thüringen eines der größten und bekanntesten Häuser, das der DDR-Feriendienst der damaligen Einheitsgewerkschaft FDGB bewirtschaftete. Das Klinker Hotel wurde für damals 50 Millionen DDR-Mark mit Schwimmhalle, Restaurants, eigenen Versorgungseinrichtungen sowie Vollverpflegung gebaut. Bis zu 500 Leute fanden Arbeit, nach 1990 waren es noch 130 Mitarbeiter.
Die Berliner Immobilienfirma plant für rund 30 Millionen Euro einen Hotelneubau an der Stelle. Allein der Abriss wird mit 2,5 Millionen Euro Kosten veranschlagt. Die von Glas dominierte, leicht geschwungene neue Architektur soll sich an den Klinikneubau anlehnen und etwa sechs Geschosse haben.
Gegen den Willen der Treuhand: Hotel in Klink wurde 1990 nicht geschlossen
Das alte Hotel hatte 1990 für Schlagzeilen gesorgt, weil es eines der wenigen Hotels war, die entgegen dem Willen der damaligen Treuhand nicht geschlossen wurden. Es gab kaum andere Unterkünfte für Geschäftsleute und Gäste in der Region. Auch viele Parteien tagten hier, darunter auch mehrfach die CDU mit Angela Merkel. Das Haus wurde privatisiert und nach einem Streit zwischen Eigentümer und Betreiber Anfang 2015 geschlossen. (dpa)