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CDU und Sozialpolitik Ex-Kulturstaatsministerin: CDU vernachlässigt soziale Werte

Seit 2005 war Monika Grütters im Bundestag. Unter Angela Merkel dann auch lange im Kanzleramt für Kultur zuständig. Nun verlässt sie die Politik. Und ermahnt ihre Partei.

Von dpa 18.12.2024, 08:31
Ex-Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) scheidet aus Politik aus.
Ex-Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) scheidet aus Politik aus. Jonathan Penschek/dpa

Berlin - Die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) vermisst in ihrer Partei das frühere Gewicht christlicher und sozialer Werte. „Ich finde, dass die sozialethische Komponente in der CDU derzeit zu wenig betont wird“, sagte Grütters, die 2025 aus dem Bundestag ausscheidet und ihre politische Karriere beendet, der „Berliner Morgenpost“. 

Appell für christliche Werte

Sie habe immer versucht, gesellschaftliche und kulturelle Fragen zusammen mit ihrem Glauben zu betrachten. „Es gibt zwar immer noch einzelne markante Sozialpolitiker, aber diese Handschrift kommt in der Partei insgesamt doch zu kurz“, sagte Grütters weiter. „Gerade in Fragen wie Migration oder Bildungspolitik würde es helfen, wenn wir unsere christlichen Werte klarer und stärker einbringen würden.“ 

Die Soziale Marktwirtschaft versuche, einen Ausgleich zwischen Stärkeren und Schwächeren zu schaffen, betonte Grütters weiter. Schwächere sollten nicht Bittsteller sein, sondern hätten einen Anspruch auf Solidarität und bewahrten so ihre Würde. „Diese Haltung fehlt mir in der aktuellen Politik oft.“

Kritik an Berliner Sparmaßnahmen

Grütters, die aus der Berliner Landespolitik kommt, sieht auch die aktuellen Sparmaßnahmen des CDU-geführten Berliner Senats in der Kultur kritisch. „Mir blutet das Herz, wenn ich sehe, wie viel Vertrauen in kurzer Zeit verloren gegangen ist und welche Spannungen zwischen der Politik und der Kulturszene jetzt spürbar sind. Die Kulturschaffenden fühlen sich nicht ausreichend einbezogen, wenn es um die von ihnen erwarteten Einsparungen geht.“

Manche Vorschläge seien „so unmöglich umsetzbar“, dass sie als Affront empfunden würden, so Grütters. „Es wird nun versucht, dies zu heilen, und ich erkenne an, dass die Verantwortlichen sich darum bemühen.“